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Autonomes Fahren Wer macht das Rennen beim selbstfahrenden Auto?

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Was für autonome Fahrzeug spricht

Erhöhte Sicherheit: Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jedes Jahr mehr als 1,35 Millionen Menschen im Straßenverkehr. Obwohl ADAS-Systeme bereits viele Vorteile mit sich bringen, ist die Entwicklung weiterer Sicherheitsverbesserungen von zentraler Bedeutung. Das US-Verkehrsministerium schätzt, dass selbstfahrende Autos die Zahl der Verkehrstoten um bis zu 94 Prozent verringern könnten.

Weniger Staus: Forscher der Universität Cambridge gehen davon aus, dass fahrerlose Autos den Verkehrsfluss um mindestens 35 Prozent verbessern könnten. Doch hier gehen die Meinungen stark auseinander: Viele Experten erwarten, dass die Einführung von autonomen Fahrzeugen anfangs zu mehr Staus führen wird – insbesondere in Bezug auf Flotten von Robotaxis.

Weniger Parkplatzbedarf: Normalerweise parkt ein Auto 95 Prozent seiner Lebenszeit, so das Ergebnis einer Studie. In den USA werden derzeit mehr als 17.000 Quadratkilometer als Parkfläche genutzt. Der Einsatz von selbstfahrenden Fahrzeugen könnte nicht nur weniger Autos auf den Straßen bedeuten, sondern auch den Wegfall von Parkplätzen – nicht zuletzt, da autonome Fahrzeuge immer in Betrieb sein können, weil sie keinen Fahrer benötigen.

Neuverteilung des Straßenraums: Mit dem Aufkommen autonomer Fahrzeuge im großen Maßstab bietet sich die Gelegenheit, die Planung von städtischen und vorstädtischen Gebieten grundlegend zu überdenken. Dazu gehört auch die neue Zweckbestimmung von Parkplätzen und eine Neuverteilung des Straßenraums auf Fahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger.

Welche Nachteile selbstfahrende Autos haben

Zunächst mehr Staus: Wie bereits erwähnt, werden Länder und Städte in den ersten Jahren, in denen autonome Vehikel zugelassen werden, mit gemischten Flotten konfrontiert. Dadurch erhöht sich die Anzahl der Fahrzeuge auf den Straßen für eine gewisse Zeit.

Daten- und Cybersicherheit: Ein umfassender und sicherer Datenaustausch ist der Schlüssel, um die Ambitionen zu verwirklichen. Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Hacker und Datendiebstahl versuchen Unternehmen, selbst fahrende Autos zu schützen, indem sie Ansätze für breitere, geschlossene und kooperative Systeme entwickeln.

Wie Anleger teilhaben können

Mit jedem neuen Automodell werden auch verbesserte ADAS-Funktionen enthüllt, die dem Fahrzeug mehr und mehr Autonomie gewähren und somit das Gleichgewicht langsam von der Kontrolle durch den Menschen zur Kontrolle durch die Maschine verschieben.

Mit effektiveren Sensoren wäre ein Auto in der Lage, seine Umgebung schneller zu scannen. Das wiederum erfordert mehr Sensoren pro Auto, aber auch bessere Vorrichtungen für bestimmte Funktionen wie Nachtsicht, den Blick um die Kurve oder beste Wahrnehmung auch bei schlechtem Wetter. Ein Beispiel hierfür sind die erheblichen Investitionen in die Lidar-Technologie. Kontinuierlich rotierende Lidar-Systeme in einem autonomen Fahrzeug senden jede Sekunde Tausende von Impulsen. Diese treffen auf Objekte in der Fahrzeugumgebung und werden zurückgeworfen. Das ermöglicht einen permanenten 360-Grad-Blick.

Lidar-Systeme gelten als Schlüsseltechnologie für das autonome Fahren. Generell dürften Zulieferer von Halbleiterteilen und insbesondere von Sensoren, Kameras oder Radarsystemen davon profitieren. Die Materialkosten pro Fahrzeug für entsprechende Technologien sind in den frühen Anfängen von ADAS von 280 US-Dollar auf 350 US-Dollar gestiegen. Aktuell übersteigt der Preis fortgeschrittener ADAS-Verwendungen die 1.000 US-Dollar-Marke.

Abgesehen von Unternehmen, die Hardware-Plattformen zur Autonomieverbesserung liefern, liegt der Großteil der Wertschöpfungskette aus Sicht von Investoren noch im Verborgenen – denn viele Seiten können vom dem Trend profitieren. Aktuell sind private Unternehmen, Autohersteller und -zulieferer sowie Technologieunternehmen in dem Bereich tätig, die momentan den Großteil ihrer Einnahmen anderswo erzielen. Wer am Ende das größte Stück vom Kuchen bekommt, ist noch nicht ausgemacht.

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