Weltweit verwaltetes Vermögen gesunken „Die goldenen Zeiten gehen zu Ende“

Studie des US-Finanz- und Wirtschaftsmagazins „Pension & Investments“ und der US-Unternehmensberatung Willis Towers Watson

Studie des US-Finanz- und Wirtschaftsmagazins „Pension & Investments“ und der US-Unternehmensberatung Willis Towers Watson

Nach vier Wachstumsjahren in Folge ist das Gesamtvermögen in US-Dollar der weltweit 500 größten Fondshäuser erstmals gesunken. Dies geht aus einer gemeinsamen Studie des US-Finanz- und Wirtschaftsmagazins „Pension & Investments“ und der US-Unternehmensberatung Willis Towers Watson hervor.

Demnach sank das gesamte verwaltete Vermögen Ende 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent auf 76,7 Billionen US-Dollar. Auf Fünf-Jahressicht stieg das verwaltete Vermögen jedoch um fast 19 Prozent, was einem jährlichen Plus von knapp 3,5 Prozent seit 2010 entspricht.

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Bei den US-Vermögensverwaltern war der Rückgang mit 1,1 Prozent wesentlich geringer als in Europa, wo die verwalteten Vermögen um 3,3 Prozent zurückgingen. Nur japanische Asset Manager konnten mit einem Plus von 3,1 Prozent Zuwächse verbuchen.

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Deutlicher als an dem durchschnittlichen Rückgang im Jahresvergleich lassen sich die Hürden für Vermögensverwalter allerdings an der Portfolioallokation ablesen.

„Im vergangenen Jahr haben das Niedrigzinsumfeld und Währungsschwankungen die Vermögensverwalter weltweit vor Herausforderungen gestellt. Erschwerend hinzukommt, dass die goldenen Zeiten sich nun eindeutig ihrem Ende neigen“, sagt Nigel Cresswell, verantwortlich für Anlageberatung bei Willis Towers Watson Deutschland. „Die Assetmanager wurden seit 2002 mit Ausnahme des Krisenjahres 2008 von jährlich wachsenden Vermögen verwöhnt. Ein Grund dafür waren auch die steigenden Marktrenditen. Doch die Erwartungen für ein starkes Wachstum in traditionellen Assetklassen sehen nun weniger vielversprechend aus“, sagt Cresswell.

Dass sich die Investoren darüber im Klaren seien, könnte man an dem steigenden Anteil von alternativen Anlagen wie Investitionen in Infrastruktur, Hedgefondsstrategien oder Rohstoffanlagen erkennen. Die durchschnittliche Zusammensetzung der Portfolien der 500 weltweit größten Vermögensverwalter hat sich seit 2014 zwar wenig verändert. Die Aktienquote lag im vergangenen Jahr nahezu unverändert bei rund 45 Prozent und die Anleihenquote bei fast 33 Prozent. Immobilien machten rund 2 Prozent aus, der Anteil sank leicht um 0,2 Prozentpunkte. Einzige Ausnahme: Alternative Anlagen. Hier stockten die Vermögensverwalter kräftig auf – um 25 Prozent.

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