Versicherungsmäntel der Generali Weitere Razzien im Private Banking?

Vor knapp zwei Wochen durchsuchten 270 Beamte der Bochumer und Düsseldorfer Steuerfahndung rund 40 Standorte der Commerzbank. Der Grund: Der Commerzbank-Konzernpartner Generali Pan Europe soll mit Lebensversicherungsmänteln Kunden geholfen haben, Steuern zu hinterziehen.

Sollten die Versicherungs-Konstrukte der Generali tatsächlich gegen geltendes Recht verstoßen haben, also nie als „Versicherung“ anerkannt gewesen sein, könnten weitere Banken, die ihren vermögenden Kunden ähnliche Versicherungslösungen angeboten haben, ins Fadenkreuz der Fahnder geraten. „Schon von Rechts wegen müssten wir dann unsere Ermittlungen ausweiten“, sagt ein Staatsanwalt der „Welt am Sonntag“. 

Denn dann gälte es als sehr wahrscheinlich, dass solche Steuersparmodelle auch von anderen Versicherern angeboten und von weitere Kunden genutzt wurden. „Es wäre sehr verwunderlich, wenn die Generali als einzige diese Idee hatte", so ein Wirtschaftsprüfer.

Versicherungsexperte Christoph Baus von Latham & Watkins hingegen glaubt, dass die Ermittlungen im Fall Generali ins Leere laufen werden: „Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ein Unternehmen wie die Generali es sich erlaubt, ein Produkt zu strukturieren, das im Nachhinein steuerlich nicht anerkannt wird“, so Baus gegenüber der gleichen Zeitung. So sieht es, wie sollte es anders sein, auch die Generali selbst. Ende offen.

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