Die Manager des ABP, den mit über 500 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen größten Pensionsfonds Europas, schmeißen alle Tesla-Aktien aus dem Depot. Dabei handelt es sich um 2,8 Millionen Anteilsscheine im Wert von 571 Millionen Euro. Der Schritt erfolgte bereits im September 2024, wie „Het financieele Dagblatt“ (Bezahlschranke, Niederländisch) und „NL Times“ (Englisch) berichten.
Als Grund geben die Niederländer das Verhalten von Tesla-Chef Elon Musk an. Dies hat aber nichts mit seinem politischen Engagement zu tun, sondern mit einem milliardenschweren Gehaltspaket. Im Jahr 2018 wurden Boni für gewisse Ziele festgelegt. Diese hat Musk erfüllt. Doch durch den gestiegenen Wert der Tesla-Aktie sind aus ursprünglich rund 2,6 Milliarden US-Dollar 56 Milliarden US-Dollar geworden. Daher untersagte ein Gericht im Bundesstaat Delaware im Januar 2024 die Auszahlung.
Streit um Tesla-Aktienpaket für Elon Musk
Als Grund nannte Richterin Kathaleen McCormick, dass Musk bei den Verhandlungen zu viel Einfluss im Hintergrund gehabt habe. Zudem seien die Aktionäre über diese Verstrickungen im Dunkeln gelassen worden.
Die Aktionäre stimmten daher im Juni 2024 erneut ab. Die Mehrheit sprach sich für den Bonus aus. Im Dezember 2024 stoppte Richterin McCormick die Auszahlung erneut. Sie kam zu dem Schluss, dass Musk enge Beziehungen zu Mitgliedern des Tesla-Verwaltungsrates pflegte, mit denen er die großzügige Vergütung ausgehandelt hatte. Der wohlhabendste Mensch der Welt kann gegen die Entscheidung noch Berufung einlegen.
Pensionsfonds stimmte gegen Aktienpaket
Zu den Aktionären, die gegen das Aktienpaket stimmten, gehört unter anderem der niederländische Pensionsfonds ABP. Als „umstritten und außergewöhnlich hoch“ bezeichnete ein Anwesender es damals. Gegenüber der NL Times erklärt ein Sprecher der ABP: „Wir können und müssen nicht in alles investieren.“
Zudem seien die Arbeitsbedingungen bei Tesla ein weiterer Grund, sich von den Aktien zu trennen. Dass sich deren Wert seit September 2024 von 192,0 Euro auf 403,5 Euro am 14. Januar 2025 erhöht, scheint die ABP zumindest nicht zu interessieren. „Wir sind Langzeit-Investoren“, kommentierte der Sprecher dazu.