Laut Insidern UBS will ihr Asset Management zurückstutzen

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UBS will ihr Asset Management zurückstutzen
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UBS am Hauptsitz Zürich, mit Baukran: Die Bank plant offenbar Einschnitte im Asset Management.

UBS am Hauptsitz Zürich, mit Baukran: Die Bank plant offenbar Einschnitte im Asset Management. Foto: Imago Images / Wolfgang Maria Weber

Die UBS will ihr Asset-Management-Geschäft verschlanken. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters und beruft sich auf Informationen von mit der Sache vertrauten Personen. Demnach überprüft man bei der Großbank das Geschäft mit professionellen Kunden wie Pensionskassen und Versicherungen auf Einsparpotenzial. Die Sparte gehöre zu den am wenigsten profitablen des Konzerns.

Im ersten Schritt sollen die Ausgaben sinken. Insgesamt 300 Millionen Euro will die UBS laut Insidern in der Einheit einsparen – unter anderem durch den Abbau von Arbeitsplätzen. Dem Sparhammer zu Opfer fallen könnten in Schweiz angesiedelte Backoffice-Mitarbeiter, die die UBS von der Credit Suisse übernommen hat. Es werde auch überlegt, Teile des Asset Managements in das größere Vermögensverwaltungsgeschäft der UBS zu überführen. Die UBS wollte das gegenüber Reuters nicht kommentieren.

Drittgrößter Asset Manager Europas

Im vergangenen Jahr hatte die UBS ihre langjährige Konkurrentin am Schweizer Bankenmarkt, Credit Suisse, übernommen. Kaufpreis: 3 Milliarden Schweizer Franken (3,07 Milliarden Euro). Die Eingliederung hatte im Bereich Asset Management eine neue, überaus potente europäische Fondsgesellschaft hervorgebracht, die nach verwalteten Mitteln in die Nähe der europäischen Schwergewichte Allianz und Amundi rückte. Rund 980 Milliarden US-Dollar habe die UBS alleine, rund 429 Milliarden US-Dollar die Credit Suisse mit in das vergrößerte Unternehmen gebracht, bezifferte es das Fondsanalysehaus Scope. Laut Reuters stieg das verwaltete Vermögen im Asset Management der UBS bis Ende des vergangenen Jahres auf 1,6 Billionen US-Dollar (knapp 1,5 Billionen Euro) an.

 

Kürzlich bestätigte auch das Analysehaus Morningstar, dass die UBS im Asset Management mit der Übernahme der Credit Suisse einen guten Schnitt gemacht habe. „Die Transaktion ermöglichte es der UBS, das verwaltete Vermögen zu einem sehr niedrigen Preis zu erweitern“, so Morningstar-Analyst Johann Scholz. Mit einem rein organischen Wachstum oder der Übernahme mehrerer kleinerer Häuser hätte es viele Jahre gedauert, um auf die entsprechenden Assets under Management zu kommen – bei gleichzeitig höheren Kosten. Auch ein Jahr nach der Übernahme profitiere die UBS noch von den Zuflüssen in Fonds der ehemaligen Credit Suisse. 

Wealth-Management-Sparte könnte profitieren

Allerdings verzeichnete die UBS auch einen deutlichen Kostenanstieg: Innerhalb der Asset-Management-Sparte sei der Geschäftsaufwand im vergangenen Jahr um 35 Prozent auf 2,1 Milliarden US-Dollar (knapp 2 Milliarden Euro) geklettert, berichtet Reuters – die Kosten für die Integration des Credit-Suisse-Geschäfts noch nicht eingerechnet. 

Nun will die UBS offenbar ihr gerade vergrößertes Asset-Management-Geschäft wieder verschlanken – zugunsten möglicherweise der profitableren Wealth-Management-Sparte, also des Geschäfts mit sehr wohlhabenden Kunden. Laut Reuters verzeichnete die Bank im vergangenen Jahr insgesamt 40,8 Milliarden US-Dollar (38,1 Milliarden Euro) Einnahmen – wozu das Asset Management weniger als 7 Prozent, das Wealth Management hingegen mehr als die Hälfte beigetragen habe.

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