ANZEIGE

Sauber und effizient Wasserstoff – zentrales Element der Energiewende

Wasserstoff-Autos auf dem Eastern Economic Forum in Wladiwostok, Russland

Wasserstoff-Autos auf dem Eastern Economic Forum in Wladiwostok, Russland: Bei einer Produktionsmenge von etwa 600.000 Wasserstofffahrzeugen jährlich könnten die Kosten pro Stück um 45 Prozent sinken. Foto: ITAR-TASS

Robert Lambert, BlueBay AM

So wertvoll erneuerbare Energien für den Klimaschutz sind – sie haben einen großen Nachteil: Solar- und Windkraftanlagen speisen uneinheitlich Strom ins Netz ein. Die Speichertechnologie steckt noch in den Kinderschuhen. Weil der Strom aber auch bei Flaute und Dunkelheit fließen muss, ist die Abhängigkeit von Erdgas gestiegen. Das ist zwar eine kohlenstofffreundlichere Alternative zu anderen fossilen Brennstoffen – aber nicht energieeffizient genug, um die weltweiten Netto-Null-Ziele zu erreichen. Bei Wasserstoff ist das anders.

Seine speziellen Eigenschaften machen das Element zu einer vielversprechenden Lösung: Das geruchlose Gas enthält fast dreimal so viel Energie wie Erdgas und kann durch Elektrolyse mittels erneuerbarer Energien klimaneutral erzeugt werden. Die britische Regierung hat jüngst gemeinsam mit der Industrie eine Initiative angekündigt, um bis 2030 Wasserstoff für knapp 3 Millionen Haushalte zu produzieren. Wir begrüßen diesen Schritt, da er den Übergang zur Wasserstofftechnologie beschleunigen und andere entwickelte Länder ebenfalls dazu ermutigen dürfte.

Wasserstoff noch nicht wettbewerbsfähig

Eine der größten Herausforderungen bei der Einführung von Wasserstoff sind allerdings die im Vergleich zu Erdgas noch hohen Kosten. Aus diesem Grund rechnen viele Experten aus den Branchen Schwerlastverkehr und Petrochemie damit, dass es bis zur flächendeckenden Nutzung noch mindestens ein Jahrzehnt dauern wird. Zahlreiche Analysen zeigen jedoch, dass eine Ausweitung der Wasserstoffproduktion zu erheblichen Kostensenkungen führen kann. Und das unabhängig von Weiterentwicklungen der Technologie.

Die jüngste Studie des Hydrogen Council zum Beispiel, einer Initiative von mehr als 100 global tätigen Energie-, Transport-, Industrie- und Investmentunternehmen, ergab, dass bei einer Produktionsmenge von etwa 600.000 Wasserstofffahrzeugen pro Jahr der Stückpreis voraussichtlich um 45 Prozent gesenkt werden könnte. Das Hydrogen Council geht davon aus, dass bis 2030 insgesamt 70 Milliarden US-Dollar in Elektrolyse-Kapazitäten und Verteilinfrastruktur investiert werden müssen, damit Wasserstoff wettbewerbsfähig wird. Diese Zahl mag hoch erscheinen, entspricht aber weniger als 5 Prozent der jährlichen globalen Energieausgaben. Zum Vergleich: 2019 hat Deutschland alleine fast 30 Milliarden US-Dollar in den Ausbau erneuerbarer Energien gesteckt.

Wenn andere Länder dem Beispiel von Deutschland und Großbritannien folgen, könnte die Investitionslücke früher geschlossen werden als erwartet. Das würde die Dekarbonisierung der gesamten Energiekette beschleunigen – und Investoren können daran teilhaben.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen