Bankarella Was Finanzfrauen wollen

„What Every Banker Girl Needs“, so lautet der Titel des Beitrags, den die Userin Bankarella in ihrem Blog im Branchen-Portal „Wall Street Oasis“ gepostet hat. Das „Bankmädchen“, das nach eigenen Angaben Mitte 20 ist, gut aussieht und 80 Stunden pro Woche arbeitet, wollte in ihrer kurzen Freizeit das beste in Sachen Männer herausholen.

„Du musst strategisch mit deiner Zeit umgehen, also brauchst du Menschen, die das ebenfalls beherrschen“, befand Bankarella. Daher ging sie – zusammen mit ihren Freundinnen – strategisch an die Auswahl ihrer Verabredungen heran. Ähnlich wie die Personalabteilung ihrer Bank legten die Frauen Kriterien fest, nach denen sie unpassende Kandidaten von vorne herein aussortierten. Und da sie sich schon an die Kriterien der Personalabteilung hielten, orientierten sie sich bei der Auswahl am Beruf der Kandidaten. Sie wählten fünf Berufsgruppen aus der Finanzbranche und fassten anhand ihrer bisherigen Erfahrungen die Vor- und Nachteile der Männer, die in diesen Berufen arbeiten, zusammen. Heraus kam eine keineswegs repräsentative, dafür aber umso unterhaltsamere Übersicht.

Die schlechtesten Erfahrungen haben die Finanzfrauen demnach wohl mit Investmentbankern und Vermögensverwaltern gemacht – die Männer aus dieser Berufsgruppe bekommen jeweils nur einen von drei möglichen Sternen:

Der Investmentbanker:

Vorteile: Nicht allzu anhänglich. Gibt gern Geld aus.

Nachteile: Oft in Zeitnot. Denkt immer an die Arbeit. Sobald es sich dort aufhäuft, stagniert auch sonst alles. Neigt dazu, Telefongespräche abzubrechen mit: „Danke. Tschüss“. Außerdem führt die Situation, wenn man selber im Banking arbeitet, immer zu Vergleichereien: Status, Deals, Einkommen.

Der Vermögensverwalter:

Vorteile: Beherrscht ebenfalls das Geldausgeben. Kennt alle guten Restaurants.

Nachteile: Zu unecht, zu statusorientiert. Wirft Frauen in zwei Schubladen: Heiratsmaterial und One-Night-Stand. Redet endlos, darum auch problematisch, wenn man nur einen Zweistunden-Slot hat.

Etwas besser schneidet mit eineinhalb Sternen der Unternehmensberater ab:

Vorteile:
Hat eine Menge Flugmeilen. Lässt dich von Montag bis Donnerstag in Ruhe.

Nachteile: Was bedeuten schon Flugmeilen? Und wenn man ihn braucht, ist er oft nicht da. Hält seine Arbeit oft für zu wichtig. Wenn das Verhältnis mit ihm langsam warmgelaufen ist, kommt er auf ein neues Projekt und/oder in eine andere Stadt.

Volle zwei Sterne bekommt von den Finanzfrauen der Private-Equity-Fachmann:

Vorteile: Dieselben wie der Banker.

Nachteile: Weniger als der Banker. Mehr Selbstvertrauen, mehr freie Zeit.

Am besten finden Bankarella und ihre Freundinnen unterdessen den Börsenhändler, der die volle Sternenzahl bekommt:

Vorteile:
Bewusstsein für Transaktionen und Tempo, gutes Zeit/Wert-Verhältnis. Kann etwas rasch beenden und ohne Drama abziehen. Hat aber oft das Gefühl, etwas beweisen zu müssen, zum Beispiel, indem er mit Geld um sich wirft.

Nachteile: Etwas schlampiger als die anderen erwähnten Typen. Vergleicht dauernd seinen besten Monatsschnitt mit deinem Durchschnittslohn (wobei er gern deinen Bonus vergisst). Vor allem: Wenn er einen schlechten Tag hat, ist es wirklich ein schlechter Tag.

Trotzdem kürt Bankarella den Händler am Ende zum Idealtypus: Der sei obendrein lustig, sein Ruf sei ihm egal, und oft sei er schlau genug, um zu merken, wann er den Mund halten muss.

>> Den Original-Blog (in englsicher Sprache) finden Sie hier

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