Mit zunehmender Angleichung der Family Offices an Investment Manager und vor allem dem Asset Management als Kandidatenpool haben sich die Ausgangs- punkte für die Gehaltsfindung verschoben. Das bedeutet allerdings nicht, dass diese Einkommen eins zu eins übernommen würden. Vielmehr muss hier unterschieden werden zwischen der Vergütungshöhe und der Vergütungsstruktur. Während sich das Vergütungsniveau meist erhöht, gleicht sich die Struktur, insbesondere was hohe Bonuszahlungen im liquiden Bereich oder Carry-Strukturen im Beteiligungsbereich betrifft, nur in Ausnahmefällen an.
Während in der Finanzindustrie Mitarbeiter durch hohe Gehälter incentiviert werden und ihr Selbstverständnis...
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Mit zunehmender Angleichung der Family Offices an Investment Manager und vor allem dem Asset Management als Kandidatenpool haben sich die Ausgangs- punkte für die Gehaltsfindung verschoben. Das bedeutet allerdings nicht, dass diese Einkommen eins zu eins übernommen würden. Vielmehr muss hier unterschieden werden zwischen der Vergütungshöhe und der Vergütungsstruktur. Während sich das Vergütungsniveau meist erhöht, gleicht sich die Struktur, insbesondere was hohe Bonuszahlungen im liquiden Bereich oder Carry-Strukturen im Beteiligungsbereich betrifft, nur in Ausnahmefällen an.
Während in der Finanzindustrie Mitarbeiter durch hohe Gehälter incentiviert werden und ihr Selbstverständnis häufig im Zusammenhang mit der Höhe des Gehalts steht, sind die Motive, in ein Family Office zu wechseln, nicht monetär getrieben.
Hier kann ein hoher Bonus-Anteil, der ausschließlich an die Performance der Asset-Klasse geknüpft ist, falsche Anreize zu mehr Risiko setzen, den Family Officer in guten Märkten für eine mittelmäßige Leistung überbezahlen und in schwierigen Zeiten eine hervorragende Leistung nicht angemessen honorieren. Carry-Strukturen aus dem Private Equity lassen sich kaum auf das Beteiligungsportfolio einer Familie übertragen. Vor allem würde die Übernahme von Vergütungsbesonderheiten für einzelne Asset-Klassen eine Asymmetrie im Family Office schaffen, die nicht im Interesse der Familie wäre und insbesondere außer Acht lässt, dass andere Bereiche des Family Office einen Mehrwert schaffen können, der weit über erfolgreiche Investments hinausgeht.
Festzuhalten bleibt: Das moderne Family Office gleicht immer mehr einer „normalen“ Investmentgesellschaft, was Investmentprozesse und Mitarbeiterprofile betrifft. Allerdings bleibt es einzigartig in jeder anderen Hinsicht, da es das Vermögen für eine Familie verwaltet.
Über die Autorin:
Heike Schwesinger ist Gründerin der Executive-Search-Boutique Schwesinger & Cie. Ihre international ausgerichtete Personalberatung berät Unternehmerfamilien, die Family Offices und Stiftungen gründen und verbessern wollen.