Was bedeuten die erhöhten Anforderungen an das Family Office für das Profil des Family Officers?
Das Insourcing des Investmentprozesses setzt ein hohes Verständnis des Kapitalmarkts, der Risikosteuerung sowie Kompetenz, Erfahrung und ein Netzwerk in verschiedenen Asset-Klassen voraus. Damit geht auch ein systematischer Investment-Ansatz mit definierten Prozessen einher.
Der Family Officer 2.0 muss über umfassendes Wissen als Investor verfügen. Er muss etwa in der Lage sein, portfoliotheoretische Modelle zu verstehen, Investment-Strategien zu beurteilen, Währungsrisiken im Auge zu behalten und rechtliche wie auch steuerliche Strukturen von (internationalen) Investments zu kennen. Und bei...
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Was bedeuten die erhöhten Anforderungen an das Family Office für das Profil des Family Officers?
Das Insourcing des Investmentprozesses setzt ein hohes Verständnis des Kapitalmarkts, der Risikosteuerung sowie Kompetenz, Erfahrung und ein Netzwerk in verschiedenen Asset-Klassen voraus. Damit geht auch ein systematischer Investment-Ansatz mit definierten Prozessen einher.
Der Family Officer 2.0 muss über umfassendes Wissen als Investor verfügen. Er muss etwa in der Lage sein, portfoliotheoretische Modelle zu verstehen, Investment-Strategien zu beurteilen, Währungsrisiken im Auge zu behalten und rechtliche wie auch steuerliche Strukturen von (internationalen) Investments zu kennen. Und bei allem Aufbau der Expertise in den einzelnen Asset-Klassen muss er sicherstellen, dass am Ende der Portfolio-Gedanke nicht verloren geht.
Angesichts dieses Anforderungskatalogs überrascht es denn auch nicht, dass Family Officer heute seltener aus dem Wealth Management der Banken, sondern zunehmend aus dem institutionellen Asset Management kommen.
Zusätzlich zu den erhöhten Anforderungen in der Vermögensanlage verändern sich für den Family Officer 2.0 auch die Anforderungen, die die nächste Generation an das Family Office stellt. Ihm stehen häufig für die Vermögensverwaltung ausgebildete, aktive und kritisch hinterfragende Prinzipale gegenüber, die selbst über ein exzellentes Netzwerk verfügen und andere Ansprüche an Agilität, Kommunikation, Transparenz und Digitalisierung stellen. Sie erwarten Offenheit für neue Entwicklungen und überhaupt eine Anpassung an die hohe Veränderungsgeschwindigkeit unserer Zeit.
Schließlich erfordert die immer stärkere Regulierung der Vermögensanlage eine vertiefte Befassung des Family Office und Family Officers mit rechtlichen Themen, die weit über die üblichen steuerrechtlichen oder familienspezifischen Fragen hinausgehen. In der Praxis sieht man deshalb zunehmend Juristen als Family Officer, in der Regel in der Funktion eines COO oder General Counsel.
Woran sich allerdings nichts ändert, ist, dass die geeignete Persönlichkeit des Family Officers, bei der Loyalität, Diskretion und Dienstleistungsbereitschaft im Vordergrund stehen, als notwendige Bedingung die Grundlage jedes Anforderungsprofils bleibt.
Steigen Gehälter, wenn Family zu Investment Offices werden?
Bekanntlich sind die Vergütungen in Family Offices sehr heterogen. Es fehlen dort die großen Organisationsstrukturen, die Gehaltsbandbreiten festlegen, und die geringe Fluktuation macht dazu das Feststellen und Etablieren einer marktgerechten Vergütung schwierig. Die Intransparenz in diesem Sektor sowie die Individualität der Family Offices erschweren Vergleiche. Und da jeder Prinzipal zudem den Wert und damit das Gehalt des Family Officers völlig unabhängig für sich festlegen kann, entstehen sehr unterschiedliche Gehälter, selbst für vergleichbare Aufgaben.