Quandt, Kleinwort und Fosun Was Björn H. Robens über die Käufer der BHF-Bank denkt

Björn H. Robens, Vorstandssprecher der BHF-Bank

Björn H. Robens, Vorstandssprecher der BHF-Bank

Eine zähe Angelegenheit: Im Juli 2011 hatten die Deutsche Bank und RHJ International die Verhandlungen über den Verkauf der Deutsche-bank-Tochter BHF Bank aufgenommen. Vor knapp vier Wochen teilte RHJ dann mit, dass die Bafin grünes Licht gegeben hat und sie die BHF-Bank bis Ende März 2013 für 354 Millionen Euro übernehmen dürfe.

Zur Käufergruppe gehören neben RHJ auch der chinesische Mischkonzern Fosun, die britische Privatbank Kleinwort Benson, der RHJI-Gründer Timothy Collins und die Beteiligungsgesellschaft des BMW-Großaktionärs Stefan Quandt.

„Wir sind stolz, ihn an unserer Seite zu wissen“

„Die Genehmigung der BaFin bedeutet einen Wendepunkt und ein Signal zum Aufbruch“, gibt sich BHF-Chef Björn H. Robens im Gespräch mit der „Börsen-Zeitung“ erleichtert. Robens lobt das Verhalten der Deutschen Bank, die für die Pläne und Visionen seiner Bank während des Verkaufsprozesseses immer ein offenes Ohr gehabt habe. Gleichzeitig sei der Verkauf aber auch ökonomisch im besten Sinne der Deutschen Bank gewesen.

Robens freut sich vor allem auf die Zusammenarbeit mit Stefan Quandt: „Wir sind stolz, ihn an unserer Seite zu wissen“, so Robens und weist auf die jahrzehntelange enge Beziehung zwischen der Familie Quandt und der BHF-Bank hin.

Auch mit dem Neueigentümer Fosun bestünden schon heute intensive Geschäftsbeziehungen. „Unsere gemeinsame Idee ist, dass die BHF-Bank die Rolle eines Mittlers zwischen den Welten der chinesischen und der deutschen Unternehmerfamilien spielt“, erklärt Robens. Viele deutsche Unternehmerfamilien seien stark daran interessiert, einen Fuß in den chinesischen Markt zu bekommen.

Gemeinsam mit Fosun suche man für die Familien Joint-Venture-Partner und Investoren für chinesische Projekte „Vor Asien haben alle großen Respekt. Aber es gibt dort eben auch unglaubliche Chancen“, so Robens.  

Zugang zum britischen Immobilienmarkt

RHJI-Mitgründer Timothy Collins könne der BHF-Bank vor allem mit seinem großen Netzwerk in der Bankenbranche helfen.
 
Die Zusammenarbeit mit der britischen Privatbank Kleinwort Benson sei deshalb vielversprechend, weil es keine Überschneidungen in den jeweiligen Märkten gebe. Über die Schließung von Vertriebsstandorten müsse man sich daher keine Gedanken machen. Deutsche und internationale Kunden, so Robens, können über den neuen Zugang Immobilien in Großbritannien kaufen oder sich an dort an Unternehmen beteiligen. Im Gegenzug fänden britische Unternehmerfamilien Eintritt in den deutschen Markt. „Unsere Erfolge in der Vermögensverwaltung haben sich auch nach Großbritannien herumgesprochen.“ 

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