KI und maschinelles Lernen Warum ESG ein Digitalisierungsthema ist

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ESG als Digitalisierungsthema

Wenn Wealth Manager auf die ESG-Bedürfnisse von Kunden wirklich eingehen wollen, geht dies nur mithilfe der geeigneten Technologie. Es braucht beispielsweise eine neue Generation von ESG-Ratings und von Datenverwaltungsplattformen. Anders gesagt: ESG ist auch ein Digitalisierungsthema. Denn Vermögensberater müssen die aktuelle ESG-Landschaft handhabbar machen und ein personalisiertes Angebot entwickeln, das den Werten der Kunden entspricht.

Nachhaltigkeitsinformationen müssen für die individuellen Kunden relevant sein, damit sie fundierte Anlageentscheidungen treffen können. Abhängig von den Präferenzen und Profilen der Anleger können verschiedene ESG-Datenpunkte unterschiedliche Konsequenzen haben – je nachdem, ob es dem Anleger darum geht, sein Risiko zu managen, Alpha zu erzielen oder den Impact zu steigern. 

ESG-Kriterien gehören zum Kundenprofil

Zuerst muss die Beratungslösung, die die Arbeit des Kundenbetreuers unterstützt, in der Lage sein, die ESG-Präferenzen der Klienten zu erfassen und sie in die Kundenprofile zu integrieren. Kunden sollten ihren gewünschten ESG-Mindestwert schnell und intuitiv angeben können, gegebenenfalls auf einer Skala von 1 bis 10. Aber auch noch weit granularere Präferenzeinstellungen sind denkbar, etwa Mindeststufen für ökologische, soziale und staatliche Kriterien, die jeweils auf noch detailliertere Faktoren heruntergebrochen werden. Im Bereich Umwelt könnten das zum Beispiel Emissionen, Ressourcenverbrauch oder Innovationen sein.

Die ESG-Präferenzen eines Kunden lassen sich zudem als harte oder weiche Auflagen definieren und in der weiteren Investment Journey entsprechend behandeln. So wird sich das ESG-Profil eines Kunden letztlich ähnlich auf zukünftige Anlagevorschläge auswirken wie sein Risikoprofil.

Einheitliche Bewertungsstandards fehlen

Wenn ESG-Anlagen derzeit ihr gesamtes Potenzial noch nicht ausschöpfen, hat dies auch damit zu tun, dass es keine einheitlichen Rating-Standards gibt. Bislang sind die ESG-relevanten Daten weder standardisiert noch normalisiert, was Vergleiche zwischen Anlagemöglichkeiten erschwert. Das Fehlen von Standards führt dazu, dass die diversen Rating-Anbieter unterschiedliche Bewertungsmethoden anwenden. Dies wiederum hat zur Folge, dass ein und dasselbe Unternehmen bei den diversen ESG-Ratinganbietern sehr unterschiedliche Bewertungen erhalten kann.