Übernahme Warburg-Gruppe verkauft Asset-Management-Tochter an Bantleon

Jörg Bantleon, Eigentümer des gleichnamigen Asset Managers (links) und Stephan Kuhnke, Vorsitzender der Geschäftsleitung

Jörg Bantleon, Eigentümer des gleichnamigen Asset Managers (links) und Stephan Kuhnke, Vorsitzender der Geschäftsleitung: Bantleon hat die Warburg Invest AG gekauft. Foto: Bantleon

Asset Manager Bantleon übernimmt Wettbewerber Warburg Invest. Einen entsprechenden Kaufvertrag wurde am 11. Januar mit dem Eigentümer, der Hamburger Privatbank M.M. Warburg & CO in Hamburg unterzeichnet. Die Übernahme muss noch von der deutschen Aufsichtsbehörde Bafin und der schweizerischen Finma abgesegnet werden.

Mehr als 23 Milliarden Euro verwaltetes Vermögen

Warburg Invest ist der vermögensverwaltende Arm der 2018 von Warburg übernommenen Asset-Management-Sparte der Nord/LB. Das Unternehmen firmierte ab dem Zeitpunkt als Warburg Invest. Bantleon und das hinzukommende Warburg Invest brächten mehr als 23 Milliarden Euro verwaltetes Vermögen auf die Waage, teilt der Asset Manager mit. Für den aus der Fusion hervorgehenden Asset Manager arbeiteten 140 Mitarbeiter.

Der Name Warburg war in den vergangenen Jahren in Zusammenhang mit dem Skandal um so bezeichnete Cum-Ex-Steuergeschäfte in die Schlagzeilen geraten. Der jetzt zu Bantleon kommende Asset Manager sei in diese Affäre nicht verwickelt, Bantleon in einer Pressemitteilung.

 

 

Die Hamburger Warburg Privatbank teilt anlässlich der Übernahme mit: Bantleon werde sämtliche Anteile an der in Hannover ansässigen Warburg Invest AG übernehmen. Diese lege ihren Geschäftsfokus neben dem Fondsmanagement vor allem auf die Bereiche Master-KVG und Fondsadministration. Dagegen solle die in Hamburg ansässige Warburg Invest KAG mbH weiterhin als Tochter der Warburg Bank firmieren. Hier wolle man zukünftig das institutionelle Geschäft bündeln. Obwohl die Warburg Invest KAG somit nicht Gegenstand der Transaktion ist, strebe man eine Zusammenarbeit zwischen Warburg Invest AG und Warburg Invest KAG an, heißt es vom Mutterhaus Warburg.

Verkäufe und Stellenabbau bei Warburg

Warburg verschlankt damit weiter die eigene Struktur. Im November hatte die Gruppe den Verkauf ihrer Anteile an der M.M. Warburg & CO Hypothekenbank an die Münchener Hypothekenbank vermeldet. Im Dezember war zudem bekanntgeworden, dass die Bank einen erheblichen Stellenabbau im Geschäft mit vermögenden Kunden plant. So will Warburg sich von etwa 30 Prozent der 120 Mitarbeiter im Private Banking trennen sowie die Standorte in Osnabrück und Braunschweig schließen.

Bantleon wurde 1991 gegründet. Der Asset Manager ist in Deutschland und der Schweiz ansässig. Er bietet Publikumsfonds für institutionelle und private Anleger sowie Spezialfonds für institutionelle Anleger an. Bantleon verfügte zum Jahresende 2021 nach eigenen Angaben über rund 180 Millionen Euro Eigenkapital und verwaltete zu dem Zeitpunkt rund 5 Milliarden Euro Vermögen. Mit dem Kauf von Warburg Invest wird das Unternehmen mithin ein erheblich größeres Marktgewicht erlangen.

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