Die Warburg Bank braucht bis Ende März einen neuen Eigentümer – und aktuell kristallisieren sich vier Optionen heraus. Das legt ein Bericht des „Manager Magazins“ nahe. Denn: Die Warburg-Eigentümer Christian Olearius und Max Warburg ließen sich wohl von ihrer eigenen Bank ein Darlehen in Höhe von 60 Millionen Euro geben, um Cum-ex-Steuerschulden zu begleichen – die Aufsichtsbehörden schritten ein. Ende März soll nun jemand das Darlehen ablösen, weil die Bankführung sonst die Erlaubnis verliert, das Institut zu leiten.
Die Lösung für die Situation sollte eigentlich sein, dass etwa Olearius seine Anteile an der Bank verkauft. Schließlich wäre er als Kreditnehmer und seine Bank als Kreditgeber dann nicht mehr miteinander verbandelt – und die Aufsichtsbehörde hätte keine Handhabe mehr. Problem ist: Bisher fand die beauftragte Investmentbank Perella Weinberg Partners noch keinen passenden Käufer. Der Käufer soll neben dem Kaufpreis nämlich auch noch Millionen in das Bankhaus investieren, etwa für die IT-Infrastruktur der Warburg Bank.
Dabei gibt es Interessenten: So spricht die Investmentbank wohl mit der Mittelstandsbank IKB, die laut „Manager Magazin“ die ganze oder Teile der Warburg Bank übernehmen möchte. Auch die Helaba sowie die schwedische Beteiligungsgesellschaft Altor haben ihr Interesse bekundet. Die Option, die Olearius allerdings bevorzugt, verhandelt er laut des Medienberichts selbst und gewissermaßen an der Investmentbank vorbei: ein Käuferkreis aus Hamburger Investoren.
Das könnte für Olearius Sinn ergeben: Denn sollte er nicht komplett auf Einfluss bei der Bank verzichten wollen, diesen aber wegen der Aufsichtsbehörden abgegeben müssen, könnte er mit ihm bekannten Hamburger Investoren zumindest eine gewisse Nähe zum Bankhaus wahren. „Dass er seine Herrschaft über die Bank vollständig wiederherstellen kann, gilt als ausgeschlossen“, schränkt das „Manager Magazin“ im Artikel jedoch ein. Schließlich dürfte ihm die Aufsichtsbehörde wie auch Max Warburg maximal Anteile in Höhe von 9,9 Prozent zugestehen.
Anteilsverkauf bis Ende März wohl noch realistisch
Sowohl Olearius als auch die Aufsichtsbehörden wollten sich gegenüber des „Manager Magazins“ nicht äußern. Laut der Zeitung sei ein Anteilsverkauf an einen der vier Interessenten aber noch immer denkbar. Die mexikanische Milliardärsfamilie, die zwischenzeitlich als Kaufinteressent galt, scheint dagegen keine Rolle mehr zu spielen. Auch diesen möglichen Käufer hatte laut „Manager Magazin“ eher Olearius als die beauftrage Investmentbank ins Boot geholt.