VuV-Umfrage Vermögensverwalter halten Mifid-II-Zielmarktvorgaben für sinnlos

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Drei Viertel der Teilnehmer empfinde die neue Telefonaufzeichnung von Kundengesprächen als überflüssig. Auch zahlreiche Kunden würden einer Aufzeichnung skeptisch gegenüber stehen und es sogar als unangemessene Überwachung wahrnehmen. Einige Vermögensverwalter bewerten die Telefonaufzeichnung daher eher als Belastung für das Vertrauensverhältnis zum Kunden.

Sehr gespalten fällt das Ergebnis bei der Geeignetheitsprüfung aus. 43 Prozent der Umfrageteilnehmer stehen ihr kritisch gegenüber, 36 Prozent erachten diese als positive Maßnahme für den Mandanten. Für die Befürworter lasse sich mit der Geeignetheitsprüfung die Kundenorientierung vertiefen. Zudem ersetze der Vorgang das bisherige Anlageberatungsprotokoll.

Mifid II führt zu höherem Verwaltungs- und Organisationsaufwand

Ein Kritikpunkt ziehe sich durch nahezu alle Rückmeldungen wir ein roter Faden: Die ausufernden Dokumentationspflichten führen zu einem unangemessenen Verwaltungs- und Organisationsaufwand, der letztlich nur überflüssige Papierstapel verursache. Bei der Frage nach der Bedeutung der regulatorischen Vorgaben für das Unternehmen, sind zusätzliche Arbeitsbelastung, erhöhter Kostenaufwand und weniger Zeit für das Kundengespräch die häufigsten Antworten.

Etwa ein Drittel der Befragten zeigt auf, dass der Arbeitsaufwand um 50 Prozent und mehr angewachsen sei. Da die Menge der auszufüllenden Dokumente deutlich zugenommen hat, benötige nun knapp die Hälfte der Unternehmen rund eine Stunde mehr Zeit bis zur Vertragsunterschrift mit den Kunden als vorher. Ein Viertel brauche sogar zwei Stunden mehr.

Ein Viertel erbringt keine Anlageberatung mehr

Ein Viertel der Befragten gibt an, dass der interne Kostenaufwand um 20 Prozent angestiegen ist – Bei weiteren 25 Prozent liege der Anstieg sogar bei 50 Prozent und höher. Eine Mehrheit der Unternehmer sagt, dass die regulatorischen Vorgaben sie aber nicht in betriebswirtschaftliche Probleme bringt. Nur ein Unternehmen teilte mit, dass es die Lizenz zur Finanzportfolioverwaltung zurückgeben hat. Allerdings erklärte ein Viertel, keine Anlageberatung mehr anzubieten.