Trotz Vertragsverlängerung im April Vorstandsvorsitzender verlässt ABN Amro vorzeitig

Packt bald auch den Rest seiner Sachen ein: Robert Swaak, noch Vorstandsvorsitzender der ABN Amro, möchte die Bank trotz des kürzlich verlängerten Vertrags und des anstehenden Kaufs der Hauck Aufhäuser Lampe verlassen.

Packt bald auch den Rest seiner Sachen ein: Robert Swaak, noch Vorstandsvorsitzender der ABN Amro, möchte die Bank trotz des kürzlich verlängerten Vertrags und des anstehenden Kaufs der Hauck Aufhäuser Lampe verlassen. Foto: Imago Images / ANP

Robert Swaak, Vorstandsvorsitzender der ABN Amro, möchte die Bank verlassen – und dafür seinen Vertrag sogar vorzeitig auflösen. Das teilte die Bank in einer Pressemitteilung mit. Schon in der ersten Hälfte des kommenden Jahres 2025 möchte der Bankenboss demnach von Bord gehen und das, obwohl mit der Übernahme der Hauck Aufhäuser Lampe gerade ein Großprojekt läuft und Swaak seinen Vertrag erst im April 2024 verlängert hatte.

Überraschender Schritt zu besonderem Zeitpunkt

In der Pressemitteilung verweist Swaak darauf, dass er mit der Vertragsverlängerung schon die Möglichkeit in Betracht gezogen habe, vorher Platz für einen neuen Vorstandsvorsitzenden zu machen: „Da die Bank nun in eine neue strategische Phase eintritt, sollte dem Aufsichtsrat die Möglichkeit gegeben werden, rechtzeitig einen Nachfolger zu finden.“ Er wolle aber die Bank so lange führen – bis die Bank einen Nachfolger ernannt habe.

Tom de Swaan, Aufsichtsratsvorsitzender von ABN Amro, dankte in einem Statement Swaak für seine bisherige Arbeit und dafür, dass er die Geschäfte weiterführe: „Dies wird die Kontinuität gewährleisten und uns die Möglichkeit geben, rechtzeitig einen Nachfolger zu finden.“ Die Suche nach einem Nachfolger ist laut Pressemitteilung gestartet.

 

Swaak wurde im April 2020 zum Vorstandsvorsitzender der ABN Amro gewählt und verlängerte seinen Vertrag nach der ersten Amtszeit im Juli 2024. Bevor er zur ABN Amro wechselte, war er in verschiedenen Positionen für PWC in den Niederlanden tätig.

In seine Amtszeit bei ABN Amro fällt auch die Ankündigung der niederländischen Bank, in Deutschland die Hauck Aufhäuser Lampe zu übernehmen. Mit dem Deal, den sich die ABN Amro kolportierte 672 Millionen Euro kosten lässt, könnte die Bank in Deutschland zur Nummer drei im Private Wealth Management aufsteigen: Schließlich ist die ABN Amro über die deutsche Niederlassung und die Marke Bethmann Bank schon länger im deutschen Geschäft mit vermögenden Kunden tätig, gemeinsam mit der Hauck Aufhäuser Lampe dürfte das verwaltete Vermögen auf 70 Milliarden Euro steigen. 

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