Vorstandschef des FPSB Deutschland 5 Irrtümer bei der Planung der Unternehmensnachfolge

Rolf Tilmes: Unternehmenschefs sollten beizeiten ihre Nachfolge planen, rät der Chef des FPSB Deutschland.

Rolf Tilmes: Unternehmenschefs sollten beizeiten ihre Nachfolge planen, rät der Chef des FPSB Deutschland.

Es dürfte wohl kaum jemandem leichtfallen, sich mit Themen wie Berufsunfähigkeit oder dem eigenen Ableben zu beschäftigen. Allerdings ist das  gerade im Fall eines Unternehmers besonders wichtig. Schließlich kann es, und dafür gibt es zahlreiche Beispiele, jederzeit zu einem Ausfall des Firmenchefs kommen –  sei es durch einen Unfall, eine Krankheit oder gar den Tod. Damit das Unternehmen dann handlungsfähig bleibt, sollte eine durchdachte Nachfolgeregelung vorhanden sein. Zu diesem Thema existieren allerdings einige häufig zu beobachtende Irrtümer:

1. Irrtum: „Für die Nachfolgeplanung habe ich noch viel Zeit“

‚Was du heute kannst besorgen, dass verschiebe nicht auf morgen‘, sagt der Volksmund und hat damit recht. Schließlich kann es immer passieren, dass jemand plötzlich nicht mehr in der Lage ist, selbst Entscheidungen zu treffen. Unabhängig vom Alter sollte deshalb jeder Unternehmer Vorkehrungen für einen solchen Fall treffen, idealerweise in Form einer professionell aufgesetzten und gut durchdachten Nachfolgeregelung. Denn tritt eine Situation ein, in der der Firmenchef nicht mehr selbst Entscheidungen treffen kann, kann der Fortbestand des Unternehmens gefährdet sein. Das Gleiche gilt für eine General- und Vorsorgevollmacht. Diese trägt ebenfalls dazu bei, dass die Firma handlungsfähig bleibt. Ein privater sowie betrieblicher Notfallkoffer sollte ebenfalls vorliegen.


2. Irrtum: „Ein Nachfolger wird sich schon finden.“

Im Zusammenhang mit der Nachfolgeregelung ist es ebenfalls wichtig, schon frühzeitig einen geeigneten Nachfolger zu suchen und diesen auf seine Aufgaben vorzubereiten. Laut der Deutschen Industrie- und Handelskammer hatte 2018 jeder zweite Alt-Inhaber noch keinen Nachfolger in Aussicht. Das ist ein Rekordstand. Und angesichts des Mangels an Fachkräften hierzulande dürfte es künftig noch schwieriger werden. Es ist deshalb nur jedem zu empfehlen, sich frühzeitig nach einem geeigneten Junior-Chef umzusehen. Sind möglicherweise die eigenen Kinder geeignet? Kann ich richtig einschätzen, ob diese das Unternehmen weiterführen möchten und können? Nicht zu vernachlässigen sind die emotionalen Besonderheiten, die bei der Unternehmensnachfolge auf die Familie zukommen können. Es sollte ein Gesamtplan vorliegen.