HVB-Vorstand Emanuele Buttà „Wir bieten Private Banking künftig an mehr Standorten mit mehr Betreuern“

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Wo kommen die neuen Private Banker konkret zum Einsatz?

Buttà: Vergrößert haben wir etwa die Private-Banking-Teams in Hamburg, Garmisch, Tegernsee oder Kempten. Die Offensive beschränkt sich aber nicht auf unsere Kernmärkte Bayern und den Norden, auch in Berlin oder an den Standorten im Westen – hierzu zählen Düsseldorf, Münster, Bonn und Frankfurt – stocken wir insgesamt die Zahl der Private Banker auf. Zudem erschließen wir neue Märkte, in denen wir bisher keine Private-Banking-Mitarbeiter direkt vor Ort hatten. Das ist zum Beispiel in Lübeck, Bremen, Ludwigshafen, Fürth oder Bamberg der Fall.

Als dritte Maßnahme erweitern wir unser Angebot an den großen Standorten mit noch mehr Präsenz in der Fläche. Im Raum München bieten wir jetzt eigene Private-Banking-Teams neben der Hauptfiliale in der Innenstadt auch in den Filialen an fünf weiteren Standorten im Stadtgebiet und im Umland, zum Beispiel in Starnberg, Grünwald oder München-Rotkreuzplatz. Insgesamt wird unser Private Banking damit künftig an circa 50 Standorten direkt vor Ort vertreten sein.

Bleibt die obligatorische Frage nach der Digitalisierung. Ist sie Fluch oder Segen für das Private Banking?

Buttà: Ganz klar Letzteres. Die Digitalisierung nimmt dem Betreuer viel Arbeit ab, beschleunigt Prozesse und lässt auf diese Weise mehr Raum für die Kundenberatung. Sie bringt zugleich sehr praktische Möglichkeiten mit sich, wie den Portfoliomanager aus der Vermögensverwaltung bei Bedarf per Video direkt zum Kundengespräch hinzu zu schalten. Auch digitale Innovationen wie Apple Pay oder Echtzeitüberweisung, bei denen wir von Anfang an dabei sind, werden von unseren Kunden sehr gut angenommen.

Oder denken Sie an das Überweisen von Rechnungsbeträgen. Musste man früher alles umständlich und fehleranfällig eintippen, scannt man heute die Rechnung mit dem Smartphone und die kürzlich neu aufgelegte HVB-App erledigt den Rest. Auch Kontoeröffnungen, die früher viel Zeit und Papier in Anspruch genommen haben, sind heute mobil und papierlos in wenigen Minuten möglich. Alles in allem ist der digitale Wandel also für alle Beteiligten ein Gewinn.

Hat der Betreuer aus Fleisch und Blut vor diesem Hintergrund denn langfristig noch eine Chance?  

Buttà: Die Digitalisierung verändert das Private Banking, ganz klar. So führt sie etwa zu neuen Anlageformen, die individuell gestaltbar sind wie die hybride Form des Vermögensmanagements. Mit Blick auf unsere über 150-jährige Tradition gilt aber weiterhin: die persönliche Beratung ist und bleibt zentraler Bestandteil im Private Banking.


Über den Interviewten:
Dr. Emanuele Buttà (53) ist bei der Hypovereinsbank seit seiner Berufung in den Vorstand im März 2018 für das Geschäftsfeld Privatkunden verantwortlich. Zwischen 2015 und 2018 war er bei der HVB Leiter Vertrieb im Privatkundengeschäft. Zuvor bekleidete er bei Unicredit zwischen 1992 und 2015 mehrere Führungspositionen der paneuropäischen Bankengruppe unter anderem in Russland, Osteuropa und in Italien.

 

 

 

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