Nachfolge ungeklärt Genoverband verliert Vositzenden Ingmar Rega

Ingmar Rega ist ehemaliger Vorstandsvorsitzender des Genoverbands. Am Dienstag hat er seinen Vorsitz überraschend niedergelegt.

Ingmar Rega ist ehemaliger Vorstandsvorsitzender des Genoverbands. Am Dienstag hat er seinen Vorsitz überraschend niedergelegt. Foto: Genoverband

Der Vorstandsvorsitzende des Genoverbands, Ingmar Rega, tritt zurück. Das geht aus einer Pressemitteilung des Verbands hervor. Rega scheide aus persönlichen Gründen aus.

Ingmar Rega hat Hintergrund als Wirtschaftsprüfer

Mehr als 23 Jahre lang war Rega bei KPMG beschäftigt, bevor er im Sommer 2018 als Mitglied des Vorstands zum Genoverband wechselte. Seit Januar 2020 ist er Vorstandsvorsitzender.

Seine Karriere bei KPMG begann Rega 1995 als Prüfungsassistent. Sieben Jahre später war er Partner, ab 2011 Bereichsvorstand Audit und ab 2014 Mitglied des Vorstands.

Seit Ende 2017 ist Ingmar Rega parallel Ehrenamtliches Vorstandsmitglied beim Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland (IDW) und seit November 2023 Ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzer.

Verband wächst, aber drei Banken stecken in Problemen

Der Genoverband bedankt sich „außerordentlich“ für Regas „unermüdlichen Einsatz“. Der Verband hat sich während seiner Amtszeit „deutlich nach vorne entwickelt“, dies verdeutlichen die Mitarbeiterzahlen und der wachsende Umsatz, so der Verband in der Pressemitteilung.

Insgesamt stehen die Volks- und Raiffeisenbanken stabil da. Regas Rücktritt fällt allerdings in eine Zeit, in der gleich drei Genossenschaftsbanken in Problemen stecken: Die Volksbank Dortmund-Nordwest, die Volksbank Düsseldorf Neuss und die VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden, die als „Effenberg Bank“ bekannt wurde.

Insgesamt geht es um Risiken in Höhe von rund 500 Millionen Euro. Der Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) musste einspringen.

Rega tritt nicht wegen der Problemfälle zurück

Regas Ausscheiden hat jedoch nichts mit den Problemfällen zu tun wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Verbandskreise berichtet.

Sein Abgang kommt dennoch ungelegen. Aktuell diskutiert der Sektor darüber, wie Sicherungsmechanismen angepasst werden können. Rega gehörte auch dem Verwaltungs- und Verbandsrats des BVR an, und damit den entscheidenden Gremien.

Regas Nachfolge ist noch ungeklärt

Vorstandsmitglied Marco Schulz übernimmt laut dem Genoverband ab sofort kommissarisch Regas Aufgaben. Schulz werde die Geschäfte gemeinsam mit Katja Lewalter-Düssel und Peter Götz leiten. Über die zukünftige Aufstellung des Vorstands werde der Personalausschuss des Verbandsrats zeitnah beraten.

 

Schulz ist seit April 2026 Vorstandsmitglied des Genoverbands, wo er bereits seit mehr als 25 Jahren beschäftigt ist. Schulz startete Ende 1999 als Prüfungsassistent und war unter anderem stellvertretender fachlicher Leiter des Spezialistenteams Banksteuerung bevor er in den Vorstand aufstieg. Schulz kommt aus dem Volksbankensektor. Seine Ausbildung zum Bankkaufmann absolvierte er bei der Volksbank Dannenberg.

Genoverband ist Interessenvertreter der Genossenschaftsbanken

Zum Genoverband gehören neben den Volks- und Raiffeisenbank unter anderem auch landwirtschaftliche Genossenschaften, Energie-, Immobilien-, und Versorgungsgenossenschaften sowie gewerbliche Genossenschaften. Der Verband ist Bildungsträger, Prüfungs- und Beratungsverband sowie Interessenvertreter für rund 2.500 Mitgliedsgenossenschaften. Der Verband ist regional organisiert.

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