Vorbehalte gegen Eigner Ökoworld zieht Fonds von Hauck & Aufhäuser ab

Michael Bentlage, Vorstandvorsitzender von Hauck & Aufhäuser: „Wenn bestimmte Investorengruppen nicht den ethisch-ökologischen Guidelines von Ökoworld entsprechen, sind wir machtlos“

Michael Bentlage, Vorstandvorsitzender von Hauck & Aufhäuser: „Wenn bestimmte Investorengruppen nicht den ethisch-ökologischen Guidelines von Ökoworld entsprechen, sind wir machtlos“

Der Fondsanbieter Ökoworld wechselt die Verwahrstelle für fünf seiner Fonds. Wurde diese Aufgabe bis jetzt vom Bankhaus Hauck & Aufhäuser wahrgenommen, übernimmt diese zum 1. Januar 2018 die DZ Privatbank, so das Unternehmen in einer Mitteilung.

Konkret geht es um den Ökoworld Ökovision Classic (ISIN LU0061928585), den Ökoworld Growing Markets 2.0 (ISIN LU0800346016), den Ökoworld Rock’n Roll (ISIN LU0380798750), den Ökoworld Klima (ISIN LU0301152442) und den Ökoworld Water for Life (ISIN LU0332822492). Gemeinsam kommen die Fonds auf ein Volumen von mehr als einer Milliarde Euro.

Der Wechsel finde aus geschäftspolitischen Gründen statt. Konkret geht es um Vorbehalte von Ökoworld gegenüber der chinesischen Beteiligungsgesellschaft Fosun, die die Traditionsbank vergangenes Jahr übernommen hatte. Bei der Auswahl von Geschäftspartnern achtet der Fondsanbieter auf hauseigene Richtlinien für ethisches und ökologisches Handeln.

Richtlinien für ethisches und ökologisches Handeln

„Wenn bestimmte Investorengruppen nicht den ethisch-ökologischen Richtlinien von Ökoworld entsprechen, sind wir machtlos“, bedauert Bentlage den Abzug der Fonds gegenüber dem private banking magazin, verweist jedoch zugleich auf das gründliche Inhaberkontrollverfahren der Europäischen Zentralbank (EZB): „Wenngleich Fosun nicht mehr den Ökoworld-Richtlinien entspricht, ist unser Investor dennoch als zuverlässig und transparent einzustufen.“

Die EZB habe den chinesischen Gesellschafter bereits zwei Mal von der Europäischen Zentralbank im Rahmen eines Inhaberkontrollverfahrens als vertrauenswürdig eingestuft. Ungeachtet der Entscheidung von Ökoworld werde das Geschäft der Bank im Bereich ethisch-nachhaltige Geldanlagen weiterhin erfolgreich ausgebaut und stehe in keinem Widerspruch mit dem Eigentümer, so Bentlage.

1 von 100 Milliarden Euro

Auch jenseits dieses Geschäftsbereiches erwartet der Vorstandsvorsitzende für sein Haus Wachstum, etwa durch den Kauf der beiden Luxemburger Gesellschaften Sal. Oppenheim jr. & Cie. Luxembourg und Oppenheim Asset Management Services. „Durch die Übernahme von Sal. Oppenheim werden wir neue Märkte erschließen“, so Bentlage. „Die neuen Einheiten betreiben ein deutlich internationaleres Geschäft mit einer breiteren Aufstellung. Daher planen wir mit einer ähnlichen, gegebenfalls sogar erfolgreicheren Entwicklung als in den letzten Jahren.“

In Deutschland meldet Hauck & Aufhäuser dem Fondsverband BVI ein verwahrtes Volumen von 21,4 Milliarden Euro. Genauere Gesamtzahlen zum Verwahrstellen- sowie Service-KVG-Geschäft, Deutschland und Luxemburg, veröffentlicht das Bankhaus nicht. Sie beziffert lediglich das Gesamtvolumen im Geschäftsbereich Asset Servicing, der alle Dienstleistungen umfasst, die mit der Administration und Verwahrung von Sondervermögen zu tun haben, nach Übernahme der beiden Sal. Oppenheim-Einheiten in Luxemburg auf annähernd 100 Milliarden Euro.

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