Vontobel will eine bedeutende Minderheitsbeteiligung an Ancala Partners LLP (Ancala), einem unabhängigen, privaten Infrastruktur-Manager mit Sitz in London, erwerben. Diese Transaktion bedeutet für Vontobel den Einstieg in den institutionellen Private-Markets-Bereich.
Der Einstieg in den privaten Infrastrukturbereich soll es den Kunden ermöglichen, vom Diversifizierungspotenzial zu profitieren, das gestützt wird durch eine niedrige Korrelation zum BIP und zu anderen Anlageklassen und durch risikobereinigte Renditen.
Unabhängigkeit trotz geplanter Komplettübernahme
Ancala soll im Mittelpunkt des Privatmarktangebots von Vontobel für institutionelle Kunden stehen. Im Tagesgeschäft wird das Unternehmen weiterhin von seinem Managementteam unter der Leitung von Managing Partner Spence Clunie unabhängig geführt.
Es wird auch in Bezug auf Anlage- und Governance-Prozesse komplett unabhängig bleiben. Ancala und Vontobel haben sich bezüglich des zukünftigen Wachstums und Erfolgs vollends abgestimmt und die Übernahme der verbleibenden Anteile über die Zeit vereinbart.
Die Transaktion wird aus dem bestehenden Kapital von Vontobel finanziert, das laut Pressemitteilung sein eigenes CET1-Ziel von 12 Prozent weiterhin übertreffen will. Die Transaktion soll vorbehaltlich der regulatorischen Genehmigung bis zum dritten Quartal des Jahres 2024 abgeschlossen sein.
„Die Beteiligung an Ancala ist ein wichtiger Meilenstein in der Umsetzung unserer Strategie. Zugang zu den äußerst attraktiven privaten Infrastrukturmärkten zu haben, bedeutet, dass Kunden über das aktive Asset Management und die proprietären Beschaffungsmöglichkeiten von Ancala von stabilen, unkorrelierten und inflationsgeschützten Barrenditen und von einer langfristigen Wertschöpfung profitieren können“, so Christel Rendu de Lint, Co-CEO und Investmentchefin von Vontobel.
Seit der Gründung 2010 konzentrieren die Manager von Ancala sich auf Anlagemöglichkeiten mit
Absicherung nach unten, Inflationskoppelung und Barrenditen. Verwaltet wird ein Vermgen von gut 4 Milliarden Euro, aufgeteilt auf 18 Assets.
Das Unternehmen ist in erneuerbare Energien und Energiewende, Transport, Versorger und Kreislaufwirtschaft tätig. Der Infrastruktur-Manager schloss vor Kurzem seinen dritten Flaggschifffonds, der 1,4 Milliarden an Zusagen erhielt und somit sein Ziel übertreffen konnte.
Sparmaßnahmen trotz Übernahme
Angesichts der anhaltenden Unsicherheit in den Märkten und der hohen Cost-Income-Ratio von 79,5 Prozent, stößte das Investmenthaus eine zusätzliche Initiative an, um die Gesamtkosten um 100 Millionen Franken zu senken.
Vor diesem Hintergrund werden die drei Client Units – Asset Management, Wealth Management und Digital Investing – künftig in die zwei Kundensegmente Private Clients und Institutional Clients zusammengefasst, um laut eigenen Angaben „noch effizienter und kundenorientierter“ zu werden.