Essay Vom Hegemon zum Deal-Maker – die strategische Neuausrichtung der USA

Donald Trump, Präsident der USA.

Doch ein klares Ziel im Blick? Die Politik von Donald Trump mutet oft Ziellos und von Emotionen getrieben an. Vielleicht ist das aber auch ein Ablenkungsmanöver. Foto: Imago Images / Zuma Press Wire

Wie verändert sich die Rolle der Vereinigten Staaten in der Weltordnung – und ist der Rückzug Amerikas aus internationalen Verpflichtungen Ausdruck von Strategie statt Schwäche?

Im Zentrum ihrer Analyse steht die These, dass die USA – insbesondere unter Präsident Donald Trump – nicht erratisch, sondern bewusst agieren, um sich aus der Rolle des globalen Hegemons zurückzuziehen. Die außen- und wirtschaftspolitischen Maßnahmen der letzten Jahre, so die Autoren, deuten auf ein strategisches Ziel hin: eine neue Positionierung der USA als eigenständige Großmacht mit wirtschaftlicher Autarkie und reduzierter globaler Verantwortung.

Das Essay skizziert drei denkbare Zukunftsszenarien:

  1. eine Aufteilung der Welt in rivalisierende Machtblöcke (USA und China)
  2. ein erneuerter Multilateralismus mit kooperativen Strukturen
  3. oder eine Phase der Instabilität, geprägt von Machtvakuum, Protektionismus und geopolitischen Konflikten.

Fünf zentrale Thesen des Essays im Überblick:

  1. Gezielter Rückzug: Die USA verfolgen unter Trump eine kalkulierte Strategie der De-Hegemonialisierung – nicht Chaos, sondern Plan steht im Vordergrund.
  2. Disruption als Methode: Vertrauensbrüche, Zollpolitik und außenpolitische Tabubrüche dienen der gezielten Destabilisierung bisheriger Ordnungsmuster.
  3. Ökonomische Lasten: Der Hegemonialstatus ist für die USA finanziell nicht mehr tragbar – militärisch wie wirtschaftlich.
  4. Machtvakuum als Risiko: Der globale Rückzug Amerikas führt zu geopolitischen Unsicherheiten – Europa muss lernen, eigenständig zu handeln.
  5. Eigenverantwortung als Gebot: Kleinere Staaten und marktwirtschaftliche Akteure müssen sich auf eine Welt ohne verlässlichen Ordnungsrahmen vorbereiten.
 

Die Analyse richtet sich nicht nur an politische Entscheidungsträger, sondern auch an wirtschaftlich Verantwortliche, die mit geopolitischer Unsicherheit umgehen müssen. Der Essay plädiert für strategische Eigenständigkeit, robuste Strukturen und realistische Erwartungshaltungen gegenüber internationalen Ordnungen.

Über die Autoren

Beide Autoren verfügen über langjährige Erfahrung an den Schnittstellen von Wirtschaft, Politik und Finanzwesen. Konrad Hummler ist ehemaliger Teilhaber der Schweizer Privatbank Wegelin und sitzt heute im Verwaltungsrat in mehreren börsenkotierten Unternehmen und ist als Publizist und Stiftungsrat der Progress Foundation aktiv.

Ivan Adamovich ist Unternehmer, Autor wirtschaftspolitischer Essays und ebenfalls Mitglied des Stiftungsrats der Progress Foundation. Zudem ist er Geschäftsführer und Gesellschafter der Privat Client Bank In Zürich. Zudem sitzt er in mehrern Stiftungsräten.

Hier können Sie den Essay „Vom Umgang mit Amerika“ herunterladen

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