Die Übertragung der Versicherungsbestände der Generali Deutschland Pensionskasse sowie der Landeslebenshilfe ist vollzogen. Das hat die Frankfurter Leben-Gruppe am gestrigen Montag vermeldet, nachdem die Bafin beide Transaktionen genehmigt hatte. Die Deals waren bereits im Mai beziehungsweise September 2023 bekannt geworden. Früheren Angaben zufolge handelt es sich um rund 150.000 Verträge mit einem Volumen von 2,8 Milliarden Euro der Pensionskasse des Versicherungskonzerns Generali Deutschland sowie um etwa 11.000 Verträge (Anlagevolumen: 150 Millionen Euro) der Landeslebenshilfe aus Lüneburg.
Die Übertragung wird rückwirkend zum 1. Januar 2023 wirksam. Im Zuge der Übernahme wird die Generali Deutschland Pensionskasse in Frankfurter Pensionskasse AG umfirmiert, der Bestand der Landeslebenshilfe auf die Frankfurter Lebensversicherung AG übertragen. Für die Kunden ändere sich dadurch nichts. Die Verträge würden unverändert fortgeführt.
Frankfurter Leben stärkt Marktposition
Bei dem Verkauf handelt es sich um einen sogenannten Run-off. Er bezeichnet das Einstellen des Neugeschäfts und das kostengünstige Fortführen von Altbeständen. Die in Bad Homburg ansässige Frankfurter Leben zählt zu den wenigen Abwicklungsspezialisten in Deutschland, die sich darauf spezialisiert haben, Bestände von anderen Versicherern zu übernehmen und weiter zu verwalten. Mit der aktuellen Transaktion verwaltet das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 700.000 Versicherungsverträge mit einem Kapitalanlagebestand von rund 13 Milliarden Euro.
Run-Offs immer wieder in der Kritik
Bei Verbraucherschützern und teilweise auch in der Versicherungsbranche sind Run-offs umstritten. Oft wird ein Abbau von Serviceleistungen und Arbeitsplätzen beklagt. Zudem wurde in der Vergangenheit wiederholt die Forderung nach einem Sonderkündigungsrecht erhoben, falls Versicherer ihre Leben-Altverträge abstoßen.
Die Frankfurter ficht das scheinbar nicht an. So verwies das Unternehmen darauf, dass die laufende Überschussbeteiligung für die Versicherten der Frankfurter Lebensversicherung (ehemals Basler Deutschland) für das Jahr 2024 auf 3,25 Prozent angehoben wurde, der angeblich höchste Wert im deutschen Lebensversicherungsmarkt. Auch die Kundenzufriedenheit sei hoch: „Nach der Übernahme eines Versicherungsbestandes durch die Frankfurter Leben-Gruppe ist die Stornoquote stets zurückgegangen“, schreibt der Run-off-Spezialist.