Megatrends-Serie Vielreisende im Fokus – Warum Hotelketten Renditechancen bieten

Ein Hotel der Ibis-Kette in Paris: Das Unternehmen setzt vermehrt auf ein Abomodell.

Ein Hotel der Ibis-Kette in Paris: Das Unternehmen setzt vermehrt auf ein Abomodell. Foto: Imago Images/IP3Press

Die Dienstleistungsbranche ist besser als andere Branchen vor dem Inflationsdruck und Lieferkettenproblemen geschützt. „Dienstleistungen sind sehr flexible Geschäftsmodelle, die die sich besser an makroökonomische Veränderungen anpassen können“, sagt Steve Freedman, Leiter Research und Nachhaltigkeit bei Pictet Asset Management.

Das trifft auch auf das Hotel- und Gastgewerbe zu. Jahrzehntelang folgte die Branche den Fluggesellschaften, indem es Vielreisenden Prämienpunkte anbot, um ihren Kundenstamm zu binden. Laut der Studie „Megatrending: Opportunities Ahead“ der Pictet Gruppe lösen sich innovative Hotelbetriebe jedoch zunehmend von Prämienprogrammen und locken ihre Kunden stattdessen mit neuen Abonnementdiensten.

Abomodell statt Prämienprogramme

Ähnlich wie Netflix eine monatliche Gebühr für die Nutzung seiner Inhalte erhebt, führen Hotels Abonnements ein, die treuen Kunden hohe Rabatte und Vergünstigungen garantieren. Mit den wiederkehrenden Einnahmen eines Abonnementmodells kann weitaus mehr Ertrag generiert werden.

Unternehmen wie die Hotelgruppe Accor haben dies erkannt und einen zweistufigen Abonnementdienst entwickelt. Das erste ist mit der Basismarke Ibis verbunden, kostet 90 Euro pro Jahr und beinhaltet 10 Prozent Rabatt auf jeden Aufenthalt und 5 Prozent auf nicht erstattungsfähige Tarife, 10 Prozent in Bars, Restaurants und Spas sowie sofortigen Zugang zu ihrem Gold-Vielfliegerprogramm und andere Ermäßigungen. Für 80 Euro mehr pro Jahr bietet die Gruppe 20 Prozent Rabatt an Wochenenden und 15 Prozent Rabatt auf jeden Aufenthalt in allen Hotels des Accor-Portfolios.

Große Flexibilität der Dienstleister

„Humandienstleistungsunternehmen können ihr Angebot viel schneller anpassen und personalisieren als Unternehmen, die sich auf eine Produktlinie stützen, wodurch sie Preissetzungsmacht und wiederkehrende Kaufgewohnheiten schaffen“, erläutert Steve Freedman, Leiter Research und Nachhaltigkeit bei Pictet Asset Management. Dies ermöglicht ein besseres Wachstum und eine höhere Rentabilität, was zu einer höheren freien Cashflow-Rendite führt.

Schließlich nehmen nach der Pandemie Geschäfts- und Freizeitreisen wieder deutlich zu und nähern sich dem Niveau von 2019 an oder übertreffen es bereits. Unternehmen, die Abonnementdienste für Vielreisende anbieten, können daher eine wichtige neue Einnahmequelle erschließen und damit auch Gewinne erzielen.

Lesen Sie mehr zu diesem und anderen Trends in der Studie „Megatrending: Opportunities Ahead“. Im Rahmen der Studie hat die Pictet Gruppe die drei globalen Megatrends Ressourcenknappheit, (De-)Globalisierung und Dienstleistungswirtschaft untersucht. Daraus ergeben sich zahlreiche attraktive Ideen für konkrete Investmentansätze. Die komplette Studie finden Sie hier zum Download.

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