Vielfältig, praktisch, gut Die besten Mischfonds nach Sharpe Ratio

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Beim Squad Capital Growth beträgt diese Kennziffer 1,61. Fondsmanager Stephan Hornung investiert europaweit. Sein Augenmerk will er vor allem auf deutsche Firmen und auf Nebenwerte legen. Zu seinen neuesten Errungenschaften zählt die finnische Kotipizza, die größte Pizzeriakette Skandinaviens. „Das Unternehmen betreibt seine Restaurants via Franchise und kann beeindruckende, zweistellige Wachstumsraten vorweisen“, sagt Hornung.

Neuester Coup des Unternehmens soll der landesweite Aufbau einer Burger-Kette sein. Zusammen mit einem ebenfalls neuen Konzept für mexikanische Restaurants könne dies die Gewinne sogar noch erhöhen, so Hornung. Den überwiegenden Teil der Jahresüberschüsse schüttet der Pizzabäcker aus, was für 4 Prozent Dividendenrendite sorgt.

Hornung scheint auf den Geschmack gekommen zu sein: Aktien der spanischen Restaurantkette Tele-Pizza stockte er jüngst auf. Auf Sicht von drei Jahren resultierte eine Rendite von 18,5 Prozent jährlich. Dafür mussten Anleger aber einen flimmernden Anteilspreis in Kauf nehmen, wie 11 Prozent Volatilität belegen.

Bemerkenswert ist die Krisenresistenz der Angebote: Trotz der jüngsten Marktkapriolen und der unterschiedlichen Anlagestrategien rutschte kein in der Tabelle aufgeführter Fonds ins Minus. Die einzige Ausnahme bildet ausgerechnet der IP White, der gemessen an seiner Sharpe Ratio von 2,1 die Spitze des Mischfonds-Heeres einnimmt. Sein Anteilspreis verbilligte sich in zurückliegenden sechs Monaten um 0,8 Prozent.

 Quelle: Morningstar

Die Fondsmanager Lars Rosenfeld und Wais Samadzada bezeichnen ihr Portfolio als konservativen Mischfonds. Neben Aktien und Anleihen finden Derivate und strukturierte Produkte ihren Weg in das Portfolio. Das Gros der Emittenten sollten Unternehmen des deutschen Mittelstands sein, so Rosenfeld: „Kapitalerhalt ist unser wichtigstes Ziel.“ Dennoch will das Managerteam den Wert des Fonds im Schnitt um 5 bis 8 Prozent jährlich steigern.

In der Vergangenheit klappte es exakt: Um 6,5 Prozent jährlich kletterte der Anteilspreis auf Sicht von drei Jahren. Zwei Drittel der 240 Millionen Euro Fondsvermögen fließen in Anleihen und geldmarktnahe Investments. Festverzinsliche Titel prägen auch die Spitze des Portfolios, erst die neuntgrößte Position belegt die Aktie des Chemieriesen BASF, gefolgt von den Dax-Kollegen Siemens, MAN und SAP. Unter den davor platzierten Anleihen rangiert neben sieben deutschen Emittenten wie Aroma-Hersteller Symrise auch die österreichische Voestalpine. „Bei den Chemiekonzernen Bayer und BASF waren es gute Nachrichten der Kartellwächter zur Monsanto-Übernahme, die beide Aktien steigen ließen“, so Rosenfeld.

Die zurzeit 25 Prozent Aktienanteil des Fonds entsprechen der Mindestquote und stehen regelmäßig auf dem Prüfstand der Fondsmanager, um richtig auf den Marktverlauf reagieren zu können. Maximal dürfen sie die Hälfte des Fondsvermögens auf solche Wertpapiere setzen: „Über den Monat hinweg haben wir die Zahl der Aktien im Portfolio reduziert und uns weiter auf die chancenreichsten Positionen konzentriert.“ Dass die USA nun doch nicht von Strafzöllen auf Stahl und Aluminium aus Europa absehen und den Handel schwächen, begeistert sie nicht. Prosperierende Aktienmärkte könnten den ohnehin vorzeigbaren Renditen der Mischfonds weiter zugutekommen.

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