Versicherer entdecken Private Markets Nachfrage nach fondsgebundenen Policen mit alternativen Anlagen wächst

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Versicherer entdecken Private Markets
Nachfrage nach fondsgebundenen Policen mit alternativen Anlagen wächst
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Christian Eck, BNP Paribas

Christian Eck, Leiter Versicherungen Aktien bei BNP Paribas Corporate & Institutional Banking Deutschland.: "Die Politik ist gefordert, stabile und verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen.“ Foto: BNP Paribas

Das Interesse deutscher Lebensversicherer an Private-Markets-Policen nimmt deutlich zu. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage von BNP Paribas unter Anbietern fondsgebundener Lebensversicherungen hervor. Demnach plant rund die Hälfte der befragten Gesellschaften, künftig Policen mit Investments in Private Equity, Private Debt oder Infrastruktur anzubieten.

Zentrales Motiv für diesen Trend ist demnach die Suche nach Alternativen zu klassischen Kapitalanlagen wie Aktien und Anleihen. Acht von elf befragten Versicherern sehen in der geringen Korrelation zu traditionellen Märkten sowie der niedrigeren Volatilität wesentliche Vorteile alternativer Investments für die Altersvorsorge. Die Mehrheit schätzt zudem auch die Renditechancen als attraktiv ein.

Private Equity bleibt erste Wahl unter den Privatmärkten

Bei der Auswahl der Anlageklassen dominiert Private Equity. Neun von elf Befragten halten Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen für besonders relevant, gefolgt von je sechs Nennungen bei Private Debt und Infrastruktur. „Dort gilt es in der aktuellen Situation zu prüfen, welche Auswirkungen das erhöhte Zinsumfeld auf die teils starke Fremdkapitalisierung der Zielinvestments hat“, sagt Christian Eck, Leiter Versicherungen Aktien bei BNP Paribas Corporate & Institutional Banking Deutschland. „Aber vielfach wurden Kapitalisierungsstrukturen bereits auf das neue Marktumfeld angepasst.“

 

Gleichzeitig bestehen aus Sicht der Produktgeber jedoch erhebliche Herausforderungen. An erster Stelle nennen die befragten Anbieter das Liquiditätsrisiko. Da Private Markets typischerweise nur quartalsweise Liquidität bereitstellen, sind bei der Strukturierung fondsgebundener Produkte neue Ideen erforderlich. Regulatorische Unsicherheiten sowie der hohe Bedarf an spezialisierter Investmentexpertise werden ebenfalls als zentrale Hürden genannt.

Chart: Größte Herausforderungen beim Einsatz von Private-Equity-Policen

Quelle: BNP Paribas

 

Kostenbelastung unter Beobachtung

Ein weiteres Thema bleibt die Kostenstruktur. Die Mehrheit der Befragten stuft die laufenden Kosten aktueller Angebote als moderat bis hoch ein. Im Wettbewerbsumfeld wird es entscheidend sein, die Gesamtkosten auf einem Niveau zu halten, das trotz der anspruchsvollen Kapitalmarktlage attraktive Renditen für Versicherungsnehmer ermöglicht.

Wachsende Produktvielfalt erwartet

Trotz der genannten Herausforderungen zeigt die Umfrage: Der Markt für Private-Markets-Policen steht am Anfang, bietet aber erhebliches Wachstumspotenzial. Versicherer versprechen sich davon nicht nur bessere Renditechancen für ihre Kunden, sondern auch eine stärkere Differenzierung im Wettbewerb.

Die Umfrage von BNP Paribas basiert auf den Rückmeldungen von elf Anbietern fondsgebundener Lebensversicherungslösungen, die zusammen knapp die Hälfte (circa 45 Prozent) des deutschen Marktes abdecken.

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