Verschuldung, Klimawandel oder Corona Wie direkte Waldinvestments auch in Krisen Vermögen schützen

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Außerdem führen die steigenden Bodenpreise sowie die wachsende Holznachfrage zu zusätzlichen Wertsteigerungen über das biologische Wachstum hinaus. Das zeigen auch die aktuellen Preissteigerungen bei Waldimmobilien: Wenn überhaupt noch größere Flächen in Deutschland, Österreich oder der Schweiz auf den Markt kommen, dann zu einem Vielfachen von dem, was Käufer vor der Finanz- und Wirtschaftskrise zahlen mussten. Ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis sowie grundsätzlich geringere Risiken, einen inflationsgeschützten Cashflow und deutlich mehr Rendite als in Mitteleuropa erhalten Interessierte aktuell zum Beispiel in den USA und Kanada, aber auch in Neuseeland oder einigen südamerikanischen Ländern. Daher gilt auch für Wald wie für jede andere Immobilie: Die Lage sollte einer der wichtigsten Faktoren bei der Investitionsentscheidung sein.

  1. Wald ist ein Rohstoffinvestment

Der Rohstoff Holz bleibt für Waldinvestoren auch während der Pandemie die wichtigste und sicherste Einnahmequelle. Denn: Holz ist nicht ein Rohstoff, sondern lässt sich durch die verschiedenen Baumarten mit unterschiedlichen Qualitäten wie hunderte Rohstoffe als Ausgangspunkt sehr unterschiedlicher Wertschöpfungsnetze verwenden. So boomt derzeit beispielsweise insbesondere auch durch den wachsenden E-Commerce die Papier- und Verpackungsindustrie. Diese Branche gleicht aktuelle Schwächen anderer Branchen aus. Daraus ergibt sich eine Risikominimierung innerhalb dieser Asset-Klasse. Ich bin mir darüber hinaus sicher, dass der Trend zur Holzbauweise als CO2-neutraler, nachwachsender und viel energieeffizienterer Baustoff als Beton, Stahl oder Kunststoff über Corona hinaus zunehmen wird – auch weil die niedrige Zinssituation anhält und die Diskussion um Klimaschutz mit Abflachung der Pandemie wieder an Fahrt aufnehmen wird.

  1. Wald ist ein produzierender Betrieb

Wald ist ein Betrieb, der jedes Jahr den Rohstoff Holz in signifikanten Größenordnungen produziert. Krisen gleich welcher Art beeinflussen diese Produktion nicht. Denn: Die Renditen von Wald werden hauptsächlich durch das biologische Wachstum von Bäumen bestimmt, sprich von einem chemisch-physikalischen Prozess. Folglich ist der Ertrag von Wald weitgehend unabhängig von den Faktoren, die Renditen aus Aktien und festverzinslichen Wertpapieren liefern. Somit ist die Rendite bei Wald nicht mit den meisten traditionellen Anlageklassen korreliert. Und: Diese Renditen sind mehr als nur konkurrenzfähig wie die Abbildung 1 zeigt. Durchschnittlich wurden beispielsweise in den USA von 2004 bis 2018 mit größeren Waldinvestments sehr gute Renditen von 7 bis 8 Prozent bei deutlich geringerer Volatilität als in den Aktienindizes S&P 500 und Russell 2000 erzielt.

Durchschnittliche Renditen und ihre Streuung bei verschiedenen Asset-Klassen von 2004 bis 2018 

Anleger können, wenn sie nicht auf pünktlichen Cashflow angewiesen sind, die seit Jahrhunderten geschätzte „Sparkassenfunktion“ nutzen – wie es sehr viele vermögende Familien bereits seit jeher tun. Sie sind in der Position, opportunistisch am Markt zu agieren. Das heißt, sie können beispielsweise nur Holz einschlagen und vermarkten, wenn es die Gelegenheit durch gute Holzpreise hergibt oder sie kurzfristig Kapital benötigen. Dass Holz nicht verdirbt, ist auch einer der Vorteile gegenüber Investitionen in Agrarland, wo Besitzer beispielsweise Soja, Mais oder Kartoffeln jährlich und in einem von der Natur vorgegebenen Zeitfenster ernten müssen – unabhängig von der Frage, ob der Eigentümer gerade Cashflow benötigt oder nicht und der Markt die entsprechenden Preise bietet.