Versäumnisse im Libor-Skandal Bafin erhebt schwere Vorwürfe gegen weitere Deutsche-Bank-Manager

Michele Faissola, Leiter Deutsche Asset & Wealth Management (DeAWM), werden Versäumnisse im Libor-Skandal vorgeworfen

Michele Faissola, Leiter Deutsche Asset & Wealth Management (DeAWM), werden Versäumnisse im Libor-Skandal vorgeworfen

Insgesamt gegen sechs Top-Manager der Deutschen Bank, darunter vier derzeitige Vorstände, erhebt die Finanzaufsichtsbehörde Bafin schwere Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Libor-Skandal. Diese wären ihren Kontrollpflichten nicht ausreichend nachgekommen und hätten Aufseher bei der Aufarbeitung der Affäre unvollständig und zum Teil unzutreffend informiert.

Bekannt wurden dies am vergangenen Freitag als das „Wall Street Journal“ den im Mai gefertigten Untersuchungsbericht der Bafin ins Internet stellte. Darin schreibt die Bafin-Aufseherin Frauke Menke, dass das Ergebnis ihrer Untersuchungen unter dem Strich „besorgniserregend“ sei. Die Bank hätte zudem enorme Kosten sparen können, wenn die Verantwortlichen zumindest nachträglich anders mit den Zinsmanipulationen umgegangen wären. Auch wäre der Vertrauensschaden nicht so groß gewesen.

>>Zum Untersuchungsbericht

Zu den Kritisierten gehören Ex-Finanzvorstand Stefan Krause und Stephan Leithner. Letzterer war zum Zeitpunkt der Libor-Vorkommnisse Leiter des Rechtsressorts und ist heute bei der Deutschen Bank für Personal und Compliance zuständig. Auch Risikochef Stuart Lewis und Chefjurist Richard Walker sind ebenso dabei wie Chief Operating Officer Henry Ritchotte.

„Schwerwiegende“ Versäumnisse bescheinigt die Bafin auch Michele Faissola, Leiter der Deutschen Asset & Wealth Management. Der frühere Investmentbanker und Jain-Vertraute soll ebenfalls Informationen zurückgehalten haben und trotz früher Hinweise auf Manipulationen, das Prozedere bei der Feststellung des Libor nicht geändert haben.

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