Verpackungspläne von HSBC und AGI Handelsfinanzierungen sollen liquide werden

Der Trend verfestigt sich: Alternative Anlagen gewinnen in den Portfolien institutioneller Anleger an Bedeutung. Gleichwohl stellen verzinsliche Wertpapiere weiterhin den großen Block in institutionellen Portfolios dar, je nachdem mit welcher Anlegergruppe man sich beschäftigt und wie die Verpflichtungsseite des jeweiligen Investors ausgestaltet ist. Renten passen nun einmal ganz hervorragend zu den Verbindlichkeiten von Versicherungen und Pensionseinrichtungen.

In der Gegenwart macht nun beispielsweise die Anlageklasse „Handelsfinanzierung“ von sich reden, sie ist Zinsträger und Anlagealternative in einem. So investiert beispielsweise die Gothaer-Versicherungsgruppe in die kurzfristige Handelsfinanzierungen. Dazu kauft sie entsprechende Forderungen von externen Asset Managern ein. Auf der Anbieterseite wiederum wollen die Großbank HSBC und die Fondsgesellschaft Allianz Global Investors in diesem Jahr den „investierbaren“ Markt in der Handelsfinanzierung ausbauen. Damit wollen sie der steigenden Nachfrage nach Anlagen in der sogenannten Realwirtschaft Rechnung tragen.

Der Plan der beiden Partner sieht vor, dass die in der Handelsfinanzierung aktive HSBC eine Reihe von Kundenfinanzierungen – in der Regel handelt es sich dabei um bilaterale Kreditgeschäfte – in Wertpapieren bündelt. Die so strukturierten Wertpapiere sollen anschließend an den neu geschaffenen Allianz Working Capital Fund (Alwoca) verkauft werden, der die Papiere Kunden von Allianz Global Investors anbietet. Der Verkaufsstart soll noch im Laufe dieses Jahres erfolgen.

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Mit ihren Plänen für ein liquides Angebot an Handelsfinanzierungs-Investments zielen HSBC und AGI nicht nur auf institutionelle Anleger ab, vielmehr wollen sie den Markt für Handelsfinanzierungen geradezu „revolutionieren“, wie Surath Sengupta, globaler Leiter im Bereich Trade Portfolio Management bei HSBC es formuliert: „Unser Ziel ist eine große Reform im Markt für die Handelsfinanzierung. Davon werden Exporteure ebenso profitieren wie Importeure und Investoren, die daran interessiert sind, sich in Transaktionen der Realwirtschaft einzukaufen.“ HSBC stellt jedes Jahr Handelsfinanzierungen im Umfang von 750 Milliarden US-Dollar bereit. Das entspricht ungefähr der Hälfte des weltweiten Bedarfs an Handelsfinanzierungen.   

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