Fake-Websites Wenn Vermögensverwalter Opfer von Identitätsdiebstahl werden

Das Haus der Schweiz in Berlin

Das Haus der Schweiz in Berlin: Auf gefälschten Websites wird das Geschäftshaus als Sitz zweier Vermögensverwalter angegeben. Foto: Imago Images/Schöning

Das „Haus der Schweiz“ ist ein historisches Geschäftshaus im Berliner Ortsteil Mitte. 1934 ließ die Schweizerische Bodenkreditanstalt, Vorgängerin der Credit Suisse, das Gebäude an der Prachtstraße Unter den Linden Ecke Friedrichstraße errichten. Heute haben laut Handelsregister 102 Unternehmen ihren Sitz an der Adresse Friedrichstraße 155. Die „Falcon Vermögensverwaltung AG“ findet sich nicht darunter.

Gefälschte Homepage mit echten Daten 

Warum das erwähnenswert ist? Unter der Domain „falcon-vermoegensverwaltung.de“ ist eine Website zu finden, die genau diese Adresse als Anschrift des Unternehmens nennt. Die Krux: Die Website ist gefälscht. Deutlich wird das jedoch erst auf den zweiten Blick.

Auffällige Rechtschreibfehler finden sich keine. Ein Impressum? Ist vorhanden. Das weist unter anderem den geschäftsführenden Gesellschafter, die Handelsregisternummer und ehemalige Bafin ID aus. Ehemalig, weil der Vermögensverwalter, der sich derzeit in einem Insolvenzverfahren befindet, seine Bafin-Zulassung inzwischen verloren hat.

Auf der angeblichen Homepage des Vermögensverwalters finden sich nur bei genauerem Hinschauen Ungereimtheiten. Zunächst ist der eigentliche Sitz der Falcon Vermögensverwaltung in Frankfurt statt im „Haus der Schweiz“ in Berlin. Ansprechpartner werden nicht genannt. Welche Dienstleistungen Privat- und institutionellen Kunden angeboten werden, bleibt im Unklaren. Auf der Seite werden zudem Erfahrungsberichte von Kunden zitiert – vermeintliche Kunden, wie eine Bildersuche bei Google nahelegt. Der dort genannte „Dr. Johannes Richter“ etwa, scheinbar ein zufriedener Stiftungsmanager, hat in Wahrheit einen anderen Namen und ist an einem Erfurter Klinikum tätig.

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