Einigung im Tarifstreit bei den privaten Banken: Am späten Abend des 3. Juli hat die Gewerkschaft Verdi ein Verhandlungsergebnis erzielt. Die Gehälter steigen ab dem 1. August 2024 in drei Stufen um insgesamt 10,5 Prozent, die der Nachwuchskräfte um insgesamt 250 Euro. Darüber hinaus einigten sich die Tarifvertragsparteien darauf, den bereits im letzten Jahr begonnenen Tarifreformprozess fortzuführen und die Gespräche für eine neue Entgeltstruktur sowie die Arbeitszeit aufzunehmen.
Die Einigung hat eine Laufzeit von 28 Monaten. Die Verdi-Tarifkommission empfiehlt den Mitgliedern die Annahme des Verhandlungsergebnisses. Bis Ende Juli können Mitglieder über das Ergebnis abstimmen.
12,5 Prozent, mindestens 500 Euro pro Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten forderte Verdi für die Beschäftigten bei privaten Banken zu Beginn der Verhandlungen für die Beschäftigten. Die Verhandlungen starteten am 6. Juni. Am 17. Juni gab es eine zweite Runde. Zwischenzeitlich gab es Warnstreiks.
Beide Parteien zeigen sich mit Kompromiss zufrieden
„Das starke Engagement bei den Warnstreiks hat die entscheidende Bewegung in die Verhandlungen gebracht. Die Gehaltssteigerungen von über 10 Prozent sorgen für eine spürbare Entlastung bei den Gehältern“, kommentierte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck die Tarifeinigung. Laut Verdi wird die Einigung für rund 140.000 Beschäftigte in der Branche gelten. Keine Einigung gab es bisher bei den öffentlichen Banken, dort wird am 12. September weiterverhandelt.
Auch der Arbeitgeberverband (AGV Banken) zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. „Der Abschluss ist ein fairer Kompromiss“, sagt Thomas Lange, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes. Die Sozialpartnerschaft im privaten Bankgewerbe habe sich als belastbar und verlässlich erwiesen, die Atmosphäre bei den Verhandlungen sei konstruktiv gewesen. Zwischenzeitlich war der Ton etwas rauer, der AGV Banken hatte die Forderungen als „weit überzogen“ kritisiert, Verdi bemängelte konkrete Gegenangebote.