Die Mannheimer Staatsanwaltschaft ermittelt gegen elf Beschuldigte, von denen zwei ehemalige Vorstände der Vermögensverwaltung Performance IMC sind. Das bestätigte die zuständige Staatsanwaltschaft heute per Pressemitteilung.
Gegenstand der Untersuchungen sei der Verdacht, dass die Beschuldigten seit 2009 ein Firmengeflecht genutzt haben, um Anleihen auszugeben und diese zwischen Kapitalanlegern sowie kapitalanlegenden Fonds in abgesprochenen Geschäften an der Börse zu handeln. Die Ermittlungen hatten mehrere Anzeigen der Bafin ins Rollen gebracht.
Gegen zwei Beschuldigte hat das Amtsgericht Haftbefehl erlassen und in Vollzug gesetzt. Wie die Staatsanwaltschaft ausdrücklich betont, richtet sich das Ermittlungsverfahren nicht gegen Muhyddin Suleiman als amtierenden Vorstand der Performance IMC Vermögensverwaltung. Er befindet sich demnach auch nicht in Untersuchungshaft. Entgegenstehende Pressemitteilungen vom heutigen Tag seien falsch.
Gestern wurde bereits bekannt, dass die Performance IMC Vermögensverwaltung nicht mehr Mitglied im Verband unabhängiger Vermögensverwalter (VuV) ist. Den Antrag auf einvernehmliche Beendigung der Mitgliedschaft habe sie bereits im Juli gestellt und dem sei der VuV mit sofortiger Wirkung nachgekommen. Entsprechendes bestätigte der geschäftsführende VuV-Verbandsjustiziar Nero Knapp bereits.
Eingefrorene Fonds
Die Sache kam kürzlich ins Rollen, als die Kapitalverwaltungsgesellschaft Hauck & Aufhäuser drei Luxemburger Mischfonds einfror. Somit konnten Anleger Anteilscheine weder kaufen noch zurückgeben. Hauck & Aufhäuser hatten Informationen, dass die Werthaltigkeit eines Teils des Fondsvermögens möglicherweise nicht in vollem Umfang gegeben sei. Die Vermögensverwaltung Performance IMC fungierte bei diesen Fonds als Anlageberater.
Die Staatsanwaltschaft bestätigte nun, dass die Ermittler auch verfahrensgegenständliche Anleihen bei den Fonds Saphir und Saphir Global untersuchen. „Nach derzeitigem Ermittlungsstand handelte es bei diesen Anleihen lediglich um einen geringen Bruchteil des von der Performance IMC Vermögensverwaltung und den Fonds insgesamt verwalteten Anlagekapitals“, so der Wortlaut.
Die Performance IMC ließ verlautbaren, dass das Anleihevolumen bereits größtenteils durch die Emittenten zurückgezahlt worden sei. Das Anlagevolumen der noch ausstehenden Anleihen, die aktuell Gegenstand der Ermittlungen sind, betrage in Summe zirka 26 Millionen Euro.
Derzeit werte das Landeskriminalamt Baden-Württemberg umfangreiches in einer bundesweiten Durchsuchung gesichertes Beweismaterial aus. Die Ermittlungen dauerten an, weshalb weitere Angaben zu dem Kreis der Beschuldigten und Einzelheiten der Vorwürfe derzeit nicht gemacht werden können.