Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) hält seit Ende November 16,17 Prozent der Stimmrechte an der Deutsche Konsum Reit. Das geht aus einer Stimmrechtsmitteilung hervor, die der Immobilienkonzern am 3. Dezember wegen der neuen Großaktionärin veröffentlicht hat. Möglich macht den Deal eine Wandelanleihe der Deutsche Konsum Reit. Die VBL besaß einige der Wandelanleihen – und hat sie nun gegen ein bemerkenswertes Aktienpaket getauscht. Damit nicht genug: Die VBL kann den Einfluss auf den Immobilienkonzern theoretisch noch deutlich ausweiten.
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Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) hält seit Ende November 16,17 Prozent der Stimmrechte an der Deutsche Konsum Reit. Das geht aus einer Stimmrechtsmitteilung hervor, die der Immobilienkonzern am 3. Dezember wegen der neuen Großaktionärin veröffentlicht hat. Möglich macht den Deal eine Wandelanleihe der Deutsche Konsum Reit. Die VBL besaß einige der Wandelanleihen – und hat sie nun gegen ein bemerkenswertes Aktienpaket getauscht. Damit nicht genug: Die VBL kann den Einfluss auf den Immobilienkonzern theoretisch noch deutlich ausweiten.
Denn: Die VBL hält laut der Stimmrechtsmitteilung auch weitere Wandelanleihen der Deutsche Konsum Reit, die zum 30. Januar 2025 auslaufen. Wie aus den Bedingungen der Anleihe hervorgeht, könnte die VBL diese Anleihen zwischen dem 1. und dem 28. Januar 2025 gegen Aktien eintauschen – dann würde die Versorgungsanstalt über 30 Prozent der Stimmrechte halten. Das ist insofern wichtig, als dass die VBL den anderen Aktionären der Deutsche Konsum Reit normalerweise ein verpflichtendes Übernahmeangebot unterbreiten müsste.
VBL hält Wandelanleihen über Fonds
Doch liebäugelt die VBL wirklich mit dem Schritt? Auf Nachfrage dieser Redaktion hin erklärt ein VBL-Sprecher, dass man sich zu Einzelinvestments nicht detailliert äußere. Die VBL halte die Wandelanleihen aber bereits seit einiger Zeit indirekt über Fonds. „Angesichts des nahenden Laufzeitendes wurde durch die verantwortlichen Asset Manager rational entschieden, nun die Wandlung auszuüben“, erklärt der Sprecher. Wandelanleihen seien derzeit kein strategischer Bestandteil der Anlagestrategie.
Für das verwaltete Vermögen von etwa 60 Milliarden Euro hat die Versorgungsanstalt stattdessen zwei Hauptanlageklassen ausgemacht: Aktien und Immobilien. Nach eigenen Angaben hält die VBL über 12.000 Wohnungen und auch mehr als 250 Gewerbeeinheiten. Die Deutsche Konsum Reit wiederum hält ein Immobilienportfolio mit 183 Objekten, dessen Wert auf über eine Milliarde Euro taxiert wird. Insbesondere auf Einzelhandelsimmobilien hat sich das Unternehmen spezialisiert.
Dass die VBL zu den Kapitalgebern des Immobilienkonzerns gehört, war bereits bekannt. Wie aus der Stimmrechtsmitteilung hervorgeht, hielt die VBL schon zuvor 2,88 Prozent der Stimmrechte. Dazu kamen indirekt weitere 35,46 Prozent der Anteile über Finanzinstrumente. Weil die VBL mit der Wandelanleihe nun einen Teil dieser Finanzinstrumente genutzt hat, stieg der Stimmrechtsanteil der VBL auf über 16 Prozent. Das Wandlungsrecht der Anleihe mit der ISIN DE000A14J1K1 endet am 20. Januar 2025, fällig ist sie am 30. Januar 2025.
Die Deutsche Konsum Reit emittierte die Anleihe am 30. Januar 2015 und verzinste sie mit jährlich 1,35 Prozent auf den Nennbetrag. Der wiederum lag bei jeweils 100.000 Euro. Der Konzern für Einzelhandelsimmobilien begab 300 Stück der Wandelanleihen – insgesamt belief sich der addierte Nennwert der Anleihen also auf 30 Millionen Euro. Der Wandlungspreis der Anleihe betrug zuletzt 3,6607 Euro, sodass der Besitzer einer Anleihe mit dem Nennbetrag 100.000 sie rechnerisch gegen etwas über 27.000 Aktien eintauschen konnte. Die „Wandlung“ könnte sich für die VBL ausgezahlt haben – der Preis pro Aktie ist mittlerweile auf über 4,10 Euro gestiegen.