Die deutsche V-Bank drängt an den Schweizer Markt. Dort will das Geldinstitut wie in Deutschland als Depotbank für Schweizer Vermögensverwalter arbeiten. Plan ist, eine eigene Banklizenz zu beantragen. Allerdings müssten die Aufsichtsbehörden dem Plan noch zustimmen, teilt die V-Bank mit.
Dass die V-Bank auf den Schweizer Markt lugt, ist bereits seit einiger Zeit klar. Vor gut einem Jahr eröffnete das Unternehmen, das eigentlich in München sitzt, eine Repräsentanz in der Schweiz. Dafür stellte die Bank ein Team aus ehemaligen Mitarbeitenden der DZ Privatbank zusammen: Richard Manger und Gerhard Kosinowski beraten aus Zürich heraus Kunden der V-Bank, in München ist Dietmar Hubner für bestehende Kunden in der Schweiz tätig. Er hat für die V-Bank das Geschäft in der Schweiz aufgebaut und verantwortet seit mehr als 10 Jahren die Betreuung der unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz.
Vergleichbares Geschäftsmodell fehle in der Schweiz
Laut Angaben der V-Bank arbeiten in der Schweiz bereits etwa 60 unabhängige Vermögensverwalter und Family Offices mit der V-Bank zusammen. Diese Unternehmen nutzen in Deutschland die Services der Depotbank für ihre Kundinnen und Kunden. Sollte die V-Bank die Banklizenz in der Schweiz erhalten, könnten auch die deutschen Vermögensverwalter über die Schweizer Tochterbank Depots und Konten führen. Infrage dafür kommen laut der V-Bank insgesamt 500 Vermögensverwalter, die in Deutschland mit der V-Bank zusammenarbeiten.
Die Schweiz sei ein attraktiver Markt, erklärt der Vorstandsvorsitzende der V-Bank, Lars Hille: „Hinzu kommt, dass es ein Geschäftsmodell wie das der V-Bank in der Schweiz nicht gibt.“ Gemeint ist damit, dass die V-Bank ausschließlich als Depotbank tätig ist, nicht aber ein eigenes Privatkunden- oder Wealth-Management-Geschäft betreibt. Man trete so nicht in Konkurrenz zu den Geschäftspartnern und habe keine Produktinteressen, auch in der Schweiz. „Nach zahlreichen Gesprächen mit unabhängigen Vermögensverwaltern haben wir den Eindruck gewonnen, dass unser Angebot dort auf sehr fruchtbaren Boden fällt“, erklärt Hille.