Bafin-Lizenz erhalten V-Bank wird Kryptoverwahrerin

Stefan Lettmeier

Stefan Lettmeier, Produktionsvorstand der V-Bank: „Um Kryptowährungen ist es zuletzt ruhiger geworden, doch das technologische Potential für effizientere Anwendungen im Wealth Management, die auf der Blockchain basieren, ist ungebrochen.“ Foto: V-Bank

Die Münchner V-Bank hat eine Lizenz zur Verwahrung von Krypto-Assets erhalten. Mit der Genehmigung durch die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) ist die V-Bank eine von erst wenigen Stellen, die am deutschen Markt eine entsprechende Erlaubnis besitzen. Die V-Bank habe zudem als eines der ersten Institute eine Lizenz nach dem neuen, auch mit der Europäischen Zentralbank abgestimmten Regime für Kryptoverwahrer erhalten, wie ein Sprecher der V-Bank betont.

Die Bafin listet in ihrer Datenbank zehn Unternehmen auf, die in Deutschland Kryptowerte verwahren dürfen. Die Commerzbank, die die Lizenz im vergangenen November erhalten hat, wie auch die jetzt hinzukommende V-Bank sind dort noch nicht aufgeführt.

Die Kryptoverwahrung sieht man bei der Depotbank als Grundlage für unterschiedliche Anwendungen an. Bereits seit 2021 hatte das Institut entsprechende Pläne verfolgt. Seit dem vergangenen Sommer bietet die V-Bank den Kommissionshandel mit Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether und mit Kryptowertpapieren an. Andere Anwendungsfälle rund um die Tokenisierung von Vermögenswerten, den Blockchain-basierten Handel und tokenisiertes Geld lote man aktuell aus.

Zentrales Vorhaben: Tokenisierung von Assets  

Im Bereich Kryptotechnologie arbeiten die Münchner nach eigener Auskunft mit unterschiedlichen Dienstleistern zusammen. Mit dem Erhalt der eigenen Lizenz können sie nun alle Dienstleistungen rund um die Kryptoverwahrung selbst erbringen. So mache man sich weiter unabhängig, heißt es von der Depotbank.

Aktuell stehe die Tokenisierung sogenannter „Real World Assets“ besonders im Fokus. Dabei werden Vermögenswerte wie Immobilien, Windparks oder Kunstgegenstände digital abgebildet und als Token auf der Blockchain handelbar gemacht. Kunden sollten so Zugang zu alternativen Anlageklassen und Privatmärkten erhalten und die entsprechenden Assets als Wertpapiere in Kundendepots verbuchen können. „Wir investieren bereits jetzt in die Technologien, die morgen Alltag sein werden“, lässt sich V-Bank Vorstand Stefan Lettmeier zitieren.

Von der Blockchain-Technologie versprechen sich die Münchner viel: „Wir stehen erst am Anfang eines Technologiezyklus, der das Potenzial hat, die Art wie in Zukunft Vermögenswerte emittiert, gehandelt und verwahrt werden, grundlegend zu verändern“, so Lettmeier. 

Über die V-Bank

Die V-Bank hat sich auf die Kundengruppe unabhängige Vermögensverwalter, Family Offices und Stiftungen spezialisiert. Zum vergangenen Jahreswechsel verzeichnete das Haus gut 45 Milliarden Euro administriertes Vermögen in rund 56.000 Depots. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 waren 482 Unternehmenskunden an die Depotbank angeschlossen.

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