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USA am Scheideweg Zwischen etablierten Strukturen und Anti-Establishment

Routinierte Berufspolitikerin oder kontrovers diskutierter Immobilien-Tycoon? Establishment oder Anti-Establishment? Demokratin oder doch Republikaner? Es gibt unzählige Gegensätze, wenn Millionen von Amerikanern am Dienstag, den 8. November 2016, entscheiden müssen, ob Hillary Clinton oder Donald Trump ins Weiße Haus einziehen wird.

Doch eines ist klar: Unabhängig von ihrem Ausgang, wird diese Präsidentschaftswahl in die US-amerikanische Geschichte eingehen. Denn entweder wird der nächste Präsident der Vereinigten Staaten eine Frau – oder es kommt ein Kandidat an die Macht, der weder politische Erfahrung noch eine langjährige Militärkarriere vorweisen kann.

Wahl zwischen zwei Gegenpolen

Rein politisch ist diese Präsidentschaftswahl ein historisches Ereignis. Clinton repräsentiert als Kandidatin die bestehenden Strukturen und die derzeitige Politik der USA. Gegenkandidat Trump steht dagegen für ein schwer zu definierendes Anti-Establishment.

Die seit den 1980er Jahren betriebene Politik, für die das Establishment in den USA steht, ist bisher relativ wirtschaftsfreundlich. Es ist schwer zu beurteilen, welche Linie Trump verfolgt – und das ist ein Unsicherheitsfaktor, wie ihn die Finanzmärkte noch nie leiden konnten.

Trump möchte unter anderem eine protektionistischere Handelspolitik durchsetzen. Globale Unternehmen haben in der Vergangenheit jedoch von der freien Mobilität von Arbeitskräften und Kapital sowie Gütern und Dienstleistungen profitiert. Nun laufen sie Gefahr, unter neu eingeführten Beschränkungen zu leiden.

Drohender Wandel der Wirtschaftspolitik

Auch für einen skandinavischen Investor mit US-amerikanischen Aktien im Portfolio kann die Wahl deshalb von Bedeutung sein. Denn: Wer in US-Unternehmen investiert, wird vermutlich einen Präsidenten bevorzugen, der den Unternehmen die besten Bedingungen für eine gute, langfristige Rendite beschert.

In den letzten Jahrzehnten haben sowohl die Demokraten als auch die Republikaner eine relativ freundliche Wirtschaftspolitik verfolgt. Dies wurde unter anderem daran deutlich, dass manche Unternehmen den Präsidentschaftswahlkampf gleich beider Parteien aktiv unterstützt haben. Doch so muss es nicht zwingend weitergehen.

Seit 2010 befindet sich die US-Wirtschaft auf einem stabilen Wachstumskurs. Unabhängig davon, ob der Präsident 2017 Clinton oder Trump heißt, gehen wir davon aus, dass die US-amerikanische Konjunktur weiterhin zwischen 2 und 2,5 Prozent pro Jahr wächst. Die wichtigsten Treiber sind nach wie vor Jobwachstum und ein schlummernder Riese: der Immobilienmarkt.

Wirtschaftswachstum setzt sich dennoch fort

Betrachtet man die zyklischen Wirtschaftsbereiche, so hat sich der Immobilienmarkt seit der Finanzkrise noch immer nicht normalisiert. Die Anzahl an jungen Leuten, die weiterhin zu Hause wohnen, liegt auf Rekordniveau, da es für sie schwierig ist, bei der Bank einen Kredit zu erhalten.

Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass die Banken ihre Finanzierungsbedingungen im Immobilienbereich lockern, was zu einem Aufschwung am Immobilienmarkt beitragen kann. Auch der künftige Präsident kann finanzpolitische Werkzeuge einsetzen, um die Wirtschaft weiter anzukurbeln.

Die US-amerikanische Infrastruktur ist teilweise recht veraltet. Und da Kredite aufgrund der niedrigen Zinsen historisch gesehen günstig sind, kann es durchaus sinnvoll sein, die Investitionen zugunsten einer neuen und besseren Infrastruktur anzuheben.

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