US-Steuerstreit der Credit Suisse Anklägerin geht nach Milliarden-Strafe

Kathryn Keneally - die US-Anklägerin, die das Schuldeingeständnis der Credit Suisse Group mit Blick auf die Beihilfe zur Steuerhinterziehung von Amerikanern mit ausgehandelt hatte - gibt ihren Job als stellvertretende US-Justizministerin zum 5. Juni auf.

Die 56-Jährige hatte auch ein Programm geschaffen, in dem 106 Schweizer Banken eine Nicht-Strafverfolgungs-Vereinbarung mit den USA aushandeln wollen - indem sie preisgeben, wie sie US-Bürgern bei der Steuerhinterziehung halfen.

Weder das US-Justizministerium noch Keneally wollten verraten, wo ihre berufliche Laufbahn sie als nächstes hinführt. “Ich glaube, ich habe eine Menge erreicht. Und es wird Zeit für mich, nach Hause nach New York zu gehen”, erklärte Keneally im Interview mit Bloomberg News.

Die Credit Suisse hatte sich vergangene Woche gegenüber der US-Justiz zur Zahlung von Geldbußen in Höhe von 2,6 Milliarden Dollar verpflichtet und gleichzeitig ein Schuldeingeständnis abgelegt. Mit der Erklärung, amerikanischen Bürgern bei der Hinterziehung von Steuern geholfen zu haben, war die Credit Suisse die erste globale Bank seit einem Jahrzehnt, die vor einem US-Gericht zugab, kriminell gehandelt zu haben.

Das US-Justizministerium schlug mit seinem Vorgehen in dem Fall eine härtere Gangart ein. Das Ministerium stand in den USA zuvor recht lange in der Kritik. Es habe mit Rücksicht auf nachteilige Folgen für die Wirtschaft nach der Finanzkrise des Jahres 2008 unterlassen, Großbanken zur Rechenschaft zu ziehen, lautete der Vorwurf.

Die letzte weltweit agierende Bank, die gegenüber der US-Justiz ein Schuldbekenntnis ablegte, war Credit Lyonnais. Sie gab 2004 zu, der Federal Reserve gegenüber falsche Angaben gemacht zu haben.

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