Aus BDT & Company und MSD Partners wird BDT & MSD Partners – nun auch in Deutschland. Die Bafin-Lizenzen der bisher in Deutschland tätigen BDT & Company sind inzwischen auf das fusionierte Unternehmen überschrieben worden, wie das private banking magazin erfuhr. Die beiden US-Finanzunternehmen hatten ihre Fusion bereits im Oktober des vergangenen Jahres angekündigt.
Ehemaliger BHF-Boss Robens arbeitet nicht mehr für das Unternehmen
Im Jahr 2017 war bekannt geworden, dass BDT & Company auch in Frankfurt einen Standort eröffnet. In der Folge erwarb das Unternehmen auch eine Bafin-Lizenz, die nun auf die fusionierte Frankfurter Niederlassung übergangen ist. Nicht nur die Bafin-Lizenz wurde in Deutschland angepasst, auch in der Führungsriege des Frankfurter Standorts gab es zuletzt Wechsel. Zur Geschäftsführung zählen seit 2018 Michael Edwin Burns und Donald Francis McLellan.
Der ehemalige BHF-Bank-Chef Björn Robens, der 2017 zu BDT & Company stieß, war ebenfalls Teil der Geschäftsführung – ist aber schon seit Herbst 2021 nicht mehr Teil des Gremiums. Stattdessen übernahm Michael Heuberger zwischen Februar und September 2022 und damit nur kurze Zeit einen Geschäftsführerposten, ehe Ende 2022 Theresa Picot de Moras d'Aligny in die Führungsriege aufstieg. Sie arbeitete zuvor unter anderem für Zurich und KPMG.
Die US-Merchant-Bank BDT & Company wird in Medien oft als Milliardärsbank bezeichnet – in der Vergangenheit arbeitete das Institut unter anderem mit US-Investorenlegende Warren Buffett zusammen, auch die deutsche Reimann-Familie und der Agnelli-Clan – unter anderem bekannt durch seine Beteiligungen an den Autobauern Fiat Chrysler und Ferrari oder dem Fußballverein Juventus Turin – zählten zu den BDT-Kunden.
Trott knüpfte Kontakte zu Buffett und deutscher Milliardärsfamilie
Kontakte zu den hochvermögenden Kunden knüpfte Gründer Byron David Trott während seiner Zeit bei Goldman Sachs, als er unter anderem Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway bei mehreren Deals beriet. Nach der Finanzkrise verließ Trott Goldman Sachs im Jahr 2009 und gründete BDT & Company. Das Unternehmen trat seitdem als Private-Equity-Boutique auf, fädelte Co-Investments ein, startete Fonds und beriet hochvermögende Kunden wie Buffett bei entsprechenden Deals. Insgesamt investierte das Unternehmen so über 30 Milliarden US-Dollar.
Das Unternehmen, mit dem BDT & Company fusioniert hat, ist ein ehemaliges Family Office: MSD Partners wurde als private Investmentgesellschaft für Michael Dell und seine Familie gegründet. Dell – der 1984 den gleichnamigen und drittgrößten Hersteller von Computern gründete und über ein Vermögen von etwa 50 Milliarden US-Dollar verfügt – öffnete das Family Office 2009 auch für andere Investoren. Insgesamt verwaltete das Unternehmen bisher Anlagen in Höhe von 20 Milliarden US-Dollar.