Wegen möglichen Machtmissbrauchs US-Finanzaufsicht nimmt Blackrock, Vanguard und State Street ins Visier

Der Sitz der US-Finanzaufsicht FDIC in Washington D.C.

Der Sitz der US-Finanzaufsicht FDIC in Washington D.C. Foto: Imago Images / Xinhua

Die amerikanische Finanzaufsichtsbehörde Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) hat sich die größten Vermögensverwalter der Welt auf die To-Do-Liste gesetzt. Der Verdacht: Blackrock, Vanguard und State Street könnten ihre Anteile an großen Finanzinstituten zu ihren Gunsten managen. Das berichtet das Wall Street Journal. Die Aufseher des FDIC werden aktiv, da die Vermögensverwalter von speziellen Kartellauflagen ausgenommen sind – allerdings nur unter der Bedingung, dass sie keinen Einfluss auf die Geschäftspolitik der Banken nehmen. Sie dürfen also nur passive Anteilseigner sein.

Vanguard, Blackrock und auch State Street halten über ihre Fondsprodukte bedeutende Aktienpakete an miteinander konkurrierenden US-Banken. Diese dürfen aus bereits erwähnten Gründen die Kartellschwelle von 10 Prozent überschreiten.

 

Jonathan McKernan, Vorstandsmitglied des FDIC, setzt sich laut Reuters für eine Anordnung ein, die das Personal der Behörde befähigen würde, Vermögensverwalter, die einen Anteil von mehr als 10 Prozent an FDIC-regulierten Banken besitzen, regelmäßig zu überprüfen.  So soll in seinen Augen sichergestellt werden, dass die Vermögensverwalter keinen unzulässigen Einfluss auf die Geschäfte der Banken nehmen. In einer Rede Anfang des Jahres argumentierte McKernan, dass die Aufsichtsbehörden mehr tun sollten, um sicherzustellen, dass die Unternehmen diese Verpflichtungen einhalten, da sie sich in erster Linie auf die Selbstzertifizierung der Unternehmen verlassen würden. 

McKernan und Rohit Chopra, ein weiteres FDIC-Vorstandsmitglied und zudem Direktor des Büros für den Schutz der Verbraucherfinanzen (Consumer Financial Protection Bureau), haben nach Angaben eines mit der Angelegenheit vertrauten Regulierungsbeamten bereits gemeinsame Treffen mit Blackrock und Vanguard abgehalten, um deren Beteiligungen zu besprechen. 

Die institutionelle Kapitalanlage ist Ihre Leidenschaft?

Unsere auch. Abonnieren Sie unseren Newsletter „pbm institutionell“. Wir versorgen Sie jeden Mittwoch mit aktuellen Nachrichten, Personalien und Analysen.

Die Behörde soll derzeit an einem Plan arbeiten, der für die Dauer der Ermittlungen, die Beteiligungen der Vermögensverwalter begrenzt. Die FDIC wird dabei von einer fünfköpfigen Kommission geführt, deren Mitglieder von den Republikanern und Demokraten entsendet werden. Insbesondere die drei demokratischen Mitglieder sollen laut Medienberichten befürchten, dass die zunehmende Konsolidierung im Banksektor den Wettbewerb unterminiert. Konkrete Hinweise auf ein Fehlverhalten der Vermögensverwalter sind bislang nicht bekannt. 

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?
Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen