Bankenstudie von EY Vermögensverwaltung als Gewinntreiber – US-Banken hängen Europa ab

Eine Bildcollage: Links die Fassade der JPMorgan-Chase-Zentrale in New York mit dem Unternehmenslogo, rechts das markante HSBC-Gebäude mit dem roten Hexagon-Logo vor blauem Himmel.

US-Institute wie JPMorgan Chase und europäische Banken wie HSBC driften bei Gewinnen und Profitabilität wieder stärker auseinander, zeigt die EY-Studie. Foto: Imago Images / Pond5 Images; imagebroker

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Die Schere zwischen US-amerikanischen und europäischen Banken geht wieder weiter auseinander. Nachdem europäische Institute 2023 kurzzeitig aufschließen konnten, haben die US-Banken ihren Vorsprung deutlich ausgebaut. Das zeigt eine aktuelle EY-Studie.

Mit einem Nettogewinn von gut 180 Milliarden Euro übertrafen die zehn größten US-Institute ihre europäischen Wettbewerber um mehr als das Doppelte. Die US-Banken steigerten ihre Gewinne binnen Jahresfrist um fast ein Viertel (plus 24 Prozent). Die zehn nach Bilanzsumme größten Banken in Europa verdienten dagegen mit 85 Milliarden Euro zusammen 13 Prozent weniger als im Vorjahr.

Bemerkenswert ist der Unterschied beim Spitzenreiter: J.P. Morgan Chase erwirtschaftete allein 56,5 Milliarden Euro Gewinn – mehr als doppelt so viel wie die erfolgreichste europäische Bank HSBC Holdings mit 23,2 Milliarden Euro. Die Deutsche Bank als einziges deutsches Institut in der europäischen Top 10 kommt 2024 auf einen Nettogewinn von 3,4 Milliarden Euro.

Deutliche Unterschiede zeigen sich auch in der Rentabilität. Die amerikanischen Banken wiesen 2024 eine Eigenkapitalrendite (Return on Equity) von 12,2 Prozent auf – eine Steigerung um 1,2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Bei den europäischen Instituten sank die Kennzahl dagegen auf 9,0 Prozent.

„Die europäischen Großbanken haben im vergangenen Jahr bei den Ertragskennzahlen im Vergleich zu den im globalen Investmentbanking tätigen US-Wettbewerbern deutlich an Boden verloren“, resümiert Ralf Eckert, geschäftsführender Partner Financial Services Deutschland bei EY.

Höhere Einnahmen in der Vermögensverwaltung als Treiber 

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor der US-Banken war laut EY-Analyse die Vermögensverwaltung. Gunther Tillmann, Partner und Leiter Banking & Kapitalmärkte bei EY, identifiziert drei Hauptgründe für die Stärke der US-Institute: „Steigende Zinseinkünfte, Ausweitung des Investmentbanking-Geschäfts, höhere Einnahmen in der Vermögensverwaltung und effizientes Kostenmanagement.“

Insbesondere das Wiederaufleben der Aktivitäten im Bereich Fusionen und Übernahmen sowie eine deutlich höhere Zahl an Börsengängen haben zum Wachstum in den USA beigetragen. Während in den USA acht der zehn Top-Institute einen operativen Gewinn von mehr als zehn Milliarden Euro erzielten, gelang dies in Europa nur vier der zehn untersuchten Geldinstitute.

Europäische Banken schließen bei Marktkapitalisierung auf

Auch die Marktkapitalisierung spiegelt die Gewinnstärke der US-Banken wider. Sie stieg 2024 um weitere 40 Prozent und war Ende des Jahres etwa dreimal höher als die der europäischen Institute. Allerdings hat sich dieser Abstand im ersten Quartal 2025, nach erheblichen Kursgewinnen der europäischen Banken, etwas verringert.

Die Prognose für die kommenden Monate ist jedoch für beide Seiten des Atlantiks verhalten. Eckert betont: „Vor dem Hintergrund der volatilen und angespannten geopolitischen Situation rechnen wir mit einem herausfordernden Jahr für den Bankensektor sowohl in Europa als auch den USA.“  Als größte Einflussfaktoren nennt die Studie die Unsicherheiten an den Kapitalmärkten, die makroökonomischen Auswirkungen der aktuellen US-Zollpolitik sowie die erwarteten Zinsentscheidungen von Fed und EZB. 

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