Alternative zum Niedrigzins Unternehmensanleihen aus Schwellenländern als Kernanlage

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Anleger könnten annehmen, dass IG-Anleihen aus Schwellenländern einen höheren Carry im Gegenzug für einen ähnlichen Anstieg der Volatilität geliefert haben. Während jedoch sowohl IG-Unternehmensanleihen als auch Staatsanleihen über die letzten zehn Jahre höhere Gesamtrenditen erbrachten als US-Anleihen, gelang dies den Unternehmensanleihen aus Schwellenländern mit einer niedrigeren annualisierten Volatilität.

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Obwohl die Auslandsmärkte für Schuldtitel aus Schwellenländern im letzten Jahrzehnt deutlich gewachsen sind, blieb die Kreditqualität beständig bei einem Investment-Grade-Anteil von 55 Prozent bis 65 Prozent. Dieses Wachstum und die stabile Qualität haben zu einer zunehmenden Einbeziehung von EM-Schuldtiteln in den Index geführt, sodass aktiv verwaltete Core Fixed Income Portfolios aufgrund deren Präsenz in Portfolio-Benchmarks mehr Kapital in EM-Schuldtitel zuteilen können. Obwohl die Schwellenländer 40 Prozent der Weltwirtschaft und Schuldtitel aus Schwellenländern etwas mehr als 22 Prozent des gesamten weltweiten Anleihevolumens repräsentieren, machen Schwellenländer immer noch weniger als 13 Prozent des Bloomberg Barclays Global Aggregate Index aus, und der größte Teil der Titel lautet auf lokale Währungen. Für Anleger, deren Core-Fixed-Income-Portfolios Leitwährungen als Referenzwert haben, ist das EM-Engagement tendenziell geringer, da Schwellenländer weniger als 6 Prozent des Bloomberg Barclays US Credit Index ausmachen.

Die Merkmale des EM-Exposures innerhalb der Referenzindizes für Core Fixed Income bieten ein überzeugendes Argument zugunsten eines entschiedenen Exposures in EM-Anleihen.

Die Fundamentaldaten bleiben günstig

Das Wachstum der Schwellenländer wird während der globalen Konjunkturerholung nach der Covid-19-Krise – und von einem weniger starken Konjunktureinbruch im Jahr 2020 ausgehend – das Wachstum der Industrieländer übertreffen.

Schwellenländer repräsentieren 40 Prozent der Weltwirtschaft, und dieser Anteil wird im Laufe des nächsten Jahrzehnts die Marke von 50 Prozent erreichen. Bis 2025 werden die Hälfte der weltgrößten Unternehmen ihre Zentrale in einem Schwellenland haben. Anleger sollten die derzeitige Gelegenheit nutzen, um ihr Exposure zu attraktiven Preisen zu erhöhen, da die zunehmende Einbeziehung von EM-Schuldtiteln wahrscheinlich zu einer Verringerung der Risikoprämien und zu einer Outperformance für diejenigen Anleger führen wird, die dem Trend bereits voraus sind.

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