Unter Mifid II Welche Preismodelle sich beim Research durchsetzen

Stefano Hartl (l.) und Thomas Matis von KPMG: Nach fast vier Monaten in der neuen Mifid-II-Welt kristalliserien sich die Research-Preismodelle raus.

Stefano Hartl (l.) und Thomas Matis von KPMG: Nach fast vier Monaten in der neuen Mifid-II-Welt kristalliserien sich die Research-Preismodelle raus. Foto: KPMG

Bis zum 3. Januar konnten Finanzanalysen, die als Analysematerial oder -leistungen hinsichtlich eines oder mehrerer Finanzinstrumente, Vermögenswerte, Emittenten oder Märkte zu verstehen sind, von Dritten als nicht monetäre Zuwendung kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Als Kriterium, ob es sich bei Finanzanalysen um Research handelt, gilt dabei, ob mithilfe des Research-Materials explizit oder implizit eine Anlagestrategie empfohlen und eine fundierte Meinung zur Begründung einer Anlagestrategie abgegeben wird.

Die neu umzusetzenden Regelungen nach Mifid II/Mifir erfordern nun, dass Wertpapierfirmen, die unabhängige Anlageberatung oder Portfolioverwaltung erbringen, für das erhaltene Research-Material ein Entgelt bezahlen. Bei anderen Wertpapierdienstleistungen, als unabhängige Anlageberatung oder Portfolioverwaltung, ist die Annahme von Research als Zuwendung zwar grundsätzlich weiterhin möglich, jedoch werden erhöhte Anforderungen an die Zulässigkeit gestellt. Dies betrifft namentlich die Begründung einer konkreten Qualitätsverbesserung durch die Zuwendung.

Hausaufgabe der Anbieter

Für Research-Anbieter ist es von besonderer Bedeutung, ein Preismodell zu entwickeln, das die Anforderungen der Research-Bezieher erfüllt, wettbewerbsfähig gegenüber anderen Anbietern ist und gleichzeitig aufgrund von Ausstattungsmerkmalen den regulatorischen Anforderungen genügt. KPMG hat im 3. Quartal 2017 im Rahmen eines Whitepapers eine Übersicht der am Markt identifizierten Preismodelle von Research-Anbietern veröffentlicht. Dabei konnten fünf verschiedene Modelle identifiziert werden.

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Um die derzeitige Preisgestaltung bei den Research-Anbietern auswerten zu können, haben wir die aktuell am Markt verfügbaren Angebote analysiert und den bereits identifizierten Preismodellen zugeordnet. Die ausgewerteten Daten beruhen dabei auf indikativen Research-Angeboten, die unter anderem Informationen über Preise, abgedeckte Asset-Klassen (FI = Fixed Income, E = Equity, M = Macro, C = Commodities), spezifische Bereitstellungskanäle, die Nutzungsintensität sowie die Anzahl der Nutzer enthalten.

Die Auswertung ergibt, dass von den ausgewerteten Modellen die institutsbasierten Preismodelle (39 Prozent) sowie Stufenpreismodelle (38 Prozent) am häufigsten verwendet werden. Weniger präsent sind die nutzerbasierten (14 Prozent) und die Pay-as-you-go-Modelle (9 Prozent).