Unter Mifid II Chancen und Herausforderungen der neuen Research-Welt

Drei der sechs Befragten zum Thema Research (v.l.): Alexander Braun, Thomas Wüst und Oliver Luckenbach.

Drei der sechs Befragten zum Thema Research (v.l.): Alexander Braun, Thomas Wüst und Oliver Luckenbach. Foto: Montega, Valorvest und Solventis

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Oliver Luckenbach, Geschäftsführer von Solventis, ist zuständig für die Mifid-II-Umsetzung beim Mainzer Research-Anbieter. © Solventis

private banking magazin: Wie schätzen Sie die künftige Situation auf dem deutschen Research-Markt ein?

Oliver Luckenbach: Bei den Banken wird im Lauf der nächsten Jahre ein Rückgang der Analysten auf der Sell Side von rund 30 Prozent erwartet. Ich denke, die Institute werden dabei weniger das Research zu den großen Werten wie der Dax-Titel über Bord werfen, sondern vielmehr die Coverage im Bereich der Small-Cap-Unternehmen zurückfahren. Das eröffnet uns als unabhängigem Anbieter Chancen, zumal wir auch Auftrags-Research anbieten.

Wir reagieren Ihre Kunden auf die veränderten Bedingungen?

Luckenbach: Es gibt Stimmen bei unseren Kunden, die über Mifid II nicht glücklich sind. Diese schätzen das aktuell einfache System, nach dem Motto: Wer eine gute Investmentidee hat, der soll dafür mit einer Order belohnt werden. Der zusätzliche Verwaltungsaufwand benachteiligt kleine Unternehmen auf der Buy und Sell Side.

Wir bereitet sich ihr Haus auf die neue Research-Welt unter Mifid II vor?

Luckenbach: Wir verkaufen bereits einige Research-Produkte an unsere Kunden. Dazu zählt die „Endspiel-Studie". Dabei geht es um Unternehmen, die zum Beispiel einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag oder einen Squeeze-out angekündigt haben oder die für eine solche Strukturmaßnahme in Frage kommen. Diese Titel weisen ein günstigeres Chance-Risiko-Profil auf als Aktieninvestments im Allgemeinen. Zukünftig werden wir unseren Kunden Research-Pakete anbieten, die neben Einzelwertstudien auch Themen-Research sowie die Teilnahme an unserem Aktienforum umfassen.

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