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Rendite aus dem ETF-Trend „Unsere Anlagelösung korreliert nicht mit den wichtigsten Märkten“

Emmanuel Terraz, Aktienexperte bei Candriam

Emmanuel Terraz, Aktienexperte bei Candriam: Prognosen zufolge werden die Bestände an indexbasierten Anlagen bis 2026 die Bestände an aktiven Anlagen übersteigen. Foto: Candriam

Herr Terraz, ETFs sind bei den Anlegern sehr beliebt. Bitte geben Sie unseren Lesern doch einen kleinen Einblick, vor welchem Hintergrund Sie mit Ihrem Team und mit Ihrem Ansatz aktiv werden.

Emmanuel Terraz: Indexfonds zielen darauf ab, die am meisten verbreiteten Aktienindizes nachzubilden. Jedes Mal, wenn ein Unternehmen aus dem Index ausscheidet oder ein neues aufgenommen wird, löst dies eine Reihe von gleichzeitigen Transaktionen dieser Indexfonds aus.

In der Regel müssen die Produktverwalter ihre Transaktionen innerhalb eines begrenzten Zeitraums durchführen, im Allgemeinen am selben Tag, an dem die Bewegung im Index stattfindet. Wenn im Index beispielsweise ein neuer Wert aufgenommen wird, bewirken die Kaufaufträge der Indexfonds, die den Index nachbilden, einen starken Nachfrageschub. Dies führt dann oft zu einem deutlichen Anstieg des Aktienkurses. Ähnlich verhält es sich, wenn eine Aktie aus einem Index herausfällt. Die gleichzeitig ausgeführten großen Verkaufsaufträge können zu einem deutlichen – wenn auch nur vorübergehenden – Kursrückgang führen.

Wie können Equity Market Neutral-Strategien davon profitieren?

Terraz: Je nach Marktlage und Zeitpunkt kann eine Market-Neutral-Strategie Rendite erzielen, indem sie am Tag der Indexänderung bestimmte Positionen einnimmt. Ziel der Übung ist es, unterbewertete Aktien zu kaufen und überbewertete Aktien leer zu verkaufen.

Könnten Sie das am Beispiel illustrieren?

Terraz: Nehmen wir als Beispiel die Indexaufnahme der Aktie von NXP Semiconductors, ein niederländischer Halbleiterhersteller. Am 19. März 2022 wurde die Aktie in den S&P 500 aufgenommen. Die meisten passiven Fonds, die den S&P 500 nachbilden, mussten diese Aktie am selben Tag kaufen. Auf der Gegenseite verkauften Investoren die Aktie, um dieser Nachfrage gerecht zu werden. Eine Equity Market Neutral-Strategie hätte diese Bewegungen auf zwei Arten für sich nutzen können: Zum einen durch den Aufbau einer Long-Position und zum anderen durch den Aufbau einer Short-Position am selben Tag.

Gleichzeitig neutralisiert eine Market Neutral-Strategie immer ihr Marktrisiko: Sie behält eine angemessene Absicherung gegenüber dem Index bei und ist so in der Lage, von ihren spezifischen Long- oder Short-Positionen zu profitieren, ohne von der Marktrichtung abhängig zu sein. Auf diese Weise haben wir ein Plus von 14 Prozent im Jahr 2020, 12 Prozent 2021 und im laufenden Jahr bereits mehr als 2 Prozent erzielt.

Auf welche Weise wenden Sie diese Strategie in Ihrem Aktienmanagement an?

Terraz: Der Januar war von einem starken Anstieg der Volatilität und erheblichen Rückgängen an den Märkten geprägt, insbesondere bei einigen Technologiewerten. Mit einer Rendite von 2,24 Prozent [2,04 Prozent am 21. Februar 2022, Anm. d. Red.] konnten wir hier mit unserem Ansatz von dieser Volatilität profitieren. Der Jahresauftakt ist für das Managementteam mit den MSCI Anpassungen am 28. Februar ein aktiver Monat. Im März werden wir Rendite aus den vierteljährlichen Anpassungen der wichtigsten globalen Indizes erzielen.

Letzte Frage: Warum sollten Anleger auf das punktuelle Agieren am Markt setzen?

Terraz: Mit einem Team, das über mehr als 20 Jahre Erfahrung mit diesen Strategien verfügt, und einem volatilen Umfeld, das den Ertrag der Strategie erhöht, bieten wir eine Anlagelösung, mit der sich Renditen erzielen lassen, die nicht mit der Performance der wichtigsten Märkte korrelieren.

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