Halbjahreszahlen von Union Investment Institutionelle Anleger verschieben Ausschreibungsverfahren

Ein Bürohaus von Union Investment in Frankfurt am Main: Das institutionelle Anlagegeschäft der Fondsgesellschaft litt im ersten Halbjahr unter den Folgen der Corona-Krise.

Ein Bürohaus von Union Investment in Frankfurt am Main: Das institutionelle Anlagegeschäft der Fondsgesellschaft litt im ersten Halbjahr unter den Folgen der Corona-Krise. Foto: Union Investment

Das Wachstum von Union Investment im institutionellen Anlagegeschäft ist im ersten Halbjahr weiter abgeflacht. Im Zeitraum von Januar bis Juni verbuchte die Frankfurter Fondsgesellschaft im Vertrieb einen Nettoabsatz von nur noch 0,6 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr des Vorjahres lag der Nettoabsatz noch bei 4,9 Milliarden Euro. In der ersten Jahreshälfte 2018 verbuchte das in der genossenschaftlichen Finanzgruppe verankerte Fondshaus sogar einen Nettoabsatz von 6,6 Milliarden Euro. Insgesamt verwaltet das Fondshaus im institutionellen Geschäft nun 201 Milliarden Euro.

Wie die aktuelle Statistik zeigt, floriert das Geschäft mit Spezialfonds. Union Investment verbuchte in diesem Fondssegment ein Plus von 2,9 Milliarden Euro. Negativ entwickelte sich der Absatz institutioneller Publikumsfonds. Hier flossen 1,6 Milliarden Euro ab. Aus Beratungs- und vermögensverwaltenden Mandaten zogen Anleger 0,7 Milliarden Euro ab. 

Rückflüsse verzeichnete das genossenschaftliche Fondshaus insbesondere bei Anleihen mit kurzer Restlaufzeit. Nach Unternehmensangaben hatten Kunden aufgrund der Krise einen erhöhten Liquiditätsbedarf. Eine angespannte Risikotragfähigkeit bei Banken- und Versicherungskunden habe zum Abbau risikotragender Anlageklassen bei diesen Kundengruppen geführt. In der Folge seien auch Ausschreibungsverfahren für neue Mandate unterbrochen oder zurückgestellt worden.

Das Interesse der Anleger richtete sich in der ersten Jahreshälfte auf Unternehmensanleihen, strukturierte Kredite und Wandelanleihen, aber auch auf aktiv gemanagte Aktienmandate sowie alternative Anlagen wie Private Equity oder Immobilien mit dem Schwerpunkt Logistik. Zuspruch verzeichnete Union Investment auch bei Wertsicherungsmandaten und nachhaltigen Anlagen. „Das Absatzergebnis im institutionellen Kundengeschäft ist eine Momentaufnahme der Auswirkungen des Lockdowns. Wir sehen bereits im Juli wieder ein ansteigendes Geschäft“, kommentiert Union-Investment-Vorstandschef Hans Joachim Reinke die Zahlen.

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