Umschichtung von Liquidität Joachim-Herz-Stiftung investiert in Traditionsunternehmen

Ulrich Müller, Vorstand der Joachim Herz Stiftung: „Weidmüller ist ein global sehr gut positioniertes Unternehmen, das mit seinen Produkten und Innovationen Maßstäbe setzt. Wir sehen große Möglichkeiten in diesem Investment.“

Ulrich Müller, Vorstand der Joachim Herz Stiftung: „Weidmüller ist ein global sehr gut positioniertes Unternehmen, das mit seinen Produkten und Innovationen Maßstäbe setzt. Wir sehen große Möglichkeiten in diesem Investment.“ Foto: Andreas Klingberg

Die in Hamburg ansässige Joachim Herz Stiftung beteiligt sich im Rahmen einer Kapitalerhöhung an dem Traditionsunternehmen Weidmüller. Die Stiftung hält nun rund 20 Prozent der Anteile an dem Familienunternehmen. Das Engagement zielt auf eine langfristige Unternehmensentwicklung und beschleunigtes Wachstum. 

Die Stiftung teilte diesem Medium auf Nachfrage mit, dass die Kapitalerhöhung bei der Weidmüller Gruppe Teil der Re-Investition der Stiftung aus dem Erlös der Veräußerung der Beteiligung an der VTG, einem international agierendem Waggonvermietungs- und Schienenlogistikunternehmen, im Jahr 2022 ist. Insofern stellt dies laut Mitteilung der Stiftung keinen Portfolioumbau dar, sondern eine Umschichtung von Liquidität in ein unternehmerisches Investment. In welcher Höhe die Liquiditätsumschichtung stattfand, gibt die Stiftung nicht bekannt.

Weidmüller ist ein Unternehmen in der elektrischen Verbindungstechnik und Automatisierung. Seit fast 100 Jahren befindet es sich im Besitz der Familie Gläsel. Mit der Stiftung gewinnt Weidmüller nun laut Pressemitteilung einen Investor und Partner, der seine Werte in Bezug auf Bildung, Forschung, Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung teilt. 

„Unsere Stiftung fördert anwendungsbezogene Forschungsvorhaben und investiert gezielt in Technologieunternehmen. Weidmüller ist ein global sehr gut positioniertes Unternehmen, das mit seinen Produkten und Innovationen Maßstäbe setzt. Wir sehen große Möglichkeiten in diesem Investment“, betont Ulrich Müller, Vorstand der Joachim Herz Stiftung.

 

„Mit der Joachim Herz Stiftung haben wir einen Co-Investor gefunden, der unsere Vision und Werte teilt. Diese Partnerschaft ermöglicht es uns, unser Wachstumstempo zu beschleunigen und unsere internationalen Aktivitäten auszubauen“, ergänzt Christian Gläsel, Vorsitzender des Aufsichtsrats und Sprecher der Eigentümerfamilie.

Bei der langfrsitig ausgelegten Zusammenarbeit stehen Zukunftsmärkte sowie innovative Lösungen für die Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung im Blickpunkt. „ Wir haben ein gemeinsames Verständnis, wie Innovation einen positiven Einfluss auf Gesellschaft und Umwelt hat“, sagt Gläsel. 

Stiftung und Unternehmen setzten deckungsgleiche Schwerpunkte

Beide Partner haben sich der Bildung verpflichtet: Für die Joachim Herz Stiftung ist sie die Grundlage einer freien Gesellschaft, für Weidmüller die Basis für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung. Die Weidmüller Akademie sowie die Initiativen der Peter Gläsel Stiftung passen daher zum Grundverständnis der Joachim Herz Stiftung. Gleiches gilt für Klimaschutz und Nachhaltigkeit: Sowohl Weidmüller als industrieller Anbieter und Anwender als auch die Joachim Herz Stiftung als Förderer und Investor setzen hier Schwerpunkte.  

Die Joachim Herz Stiftung gilt mit gut 1,5 Milliarden Euro Eigenkapital als fünftgrößte Privatstiftung Deutschlands. Ein Großteil des Stiftungskapitals ist bei dem Konsumgüterkonzern Beiersdorf (Nivea) angelegt.

Das 1850 gegründete Unternehmen Widmüller ist in über 80 Ländern mit Produktionsstätten und Vertriebsgesellschaften vertreten. AIm Geschäftsjahr 2023 wurde ein Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro mit rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erzielt.  

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