Plus 20 Prozent Weiteres Umsatzwachstum bei versicherungsbefreiten bAV-Durchführungen

Manfred Baier vom Bundesverband pauschaldotierte Unterstützungskasse.

Manfred Baier, Vorsitzender des Bundesverbands pauschaldotierter Unterstützungskassen. Foto: Bundesverband pauschaldotierter Unterstützungskassen

Die konstant hohe Nachfrage nach Konzepten zum versicherungsfreien Durchführungsweg der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) verstetigt sich. So der Bundesverband pauschaldotierter Unterstützungskassen (PDUK). Die Anbieter und Konzeptionäre der Branche könnten demnach auch im Jahr 2024 wieder ein durchschnittliches Umsatzwachstum von knapp 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen.

Der Verband schätzt die Zahl derjenigen Unternehmen, die in Deutschland, in den vergangenen zehn Jahren ein firmeneigenes Versorgungswerk eingerichtet haben, auf rund 10.000. Einige hundert Unterstützungskassen, sogenannte U-Kassen, befinden sich aktuell in der Umsetzung. Das gesamte Versorgungsvolumen liege laut Hochrechnungen des Verbandes im mittleren zweistelligen Milliardenbereich.

In Deutschland sind rund 200 Beratungsunternehmen mit etwa 1.000 angebundenen Beratern auf die Einrichtung von pauschaldotierten Untersützungskassen (PDUK) spezialisiert. Wesentliches Merkmal dieser ist demnach, dass die bAV-Beiträge in erster Linie im Unternehmen investiert oder zur zwischenzeitlichen Vorhaltung von Liquidität kostengünstig am Kapitalmarkt geparkt werden, meist in Exchange Traded Funds (ETFs).

 

Mehr Unabhängigkeit von Bankfinanzierungen

Für die anhaltend hohe Resonanz auf die Angebote zum Aufbau eigener, versicherungsunabhängiger Versorgungswerke, nennt der Verbandsvorsitzende Manfred Baier zwei wesentliche Gründe:

  1. Firmen rüsten sich durch die Innenfinanzierungseffekte der U-Kassen angesichts der allgemein trüben Wirtschaftslage für Krisensituationen. Baier: „Die pauschaldotierte U-Kasse ist ein attraktiver Weg zu mehr Unabhängigkeit von Banken mit zahlreichen positiven Begleiteffekten“.
  2. Unternehmen suchen immer nach neuen Möglichkeiten, um sich an regionalen und
    umkämpften Arbeitsmärkten als lukrativer Arbeitgeber zu positionieren.

Steuerliche Vergünstigungen für Arbeitnehmer

Die bAV-Durchdringung in den Belegschaften läge bei den Versorgungswerken im U-Kassenformat seit Jahren durchschnittlich bei gut 80 Prozent. Alle Ansprüche aus U-Kassen sind durch den Pensionssicherungsverein gesetzlich abgesichert. Zudem erkennt der Gesetzgeber die pauschaldotierten Unterstützungskassen als soziale Einrichtungen an, mit entsprechenden steuerlichen Vergünstigungen.

Da die Einrichtungs- und Verwaltungskosten der PDUK im Vergleich zu versicherungsförmigen bAV-Durchführungswegen laut Verband in der Regel niedrig ausfallen, voll steuerabzugsfähig sind und sich die Beiträge für die Belegschaft vom ersten Euro an verzinsen, ist sie auch für Betriebe im Niedriglohnsektor geeignet.

Daneben lassen sich auch in diesem bAV-Durchführungsweg alle  Kombinationsmöglichkeiten mit Elementen der Nettolohnoptimierung umsetzen.

Rein arbeitgeberfinanzierte Versorgungseinrichtungen auf dem Vormarsch

Aufgrund der betriebswirtschaftlichen und steuerlichen Vorteile gingen immer
mehr Unternehmen dazu über, rein arbeitgeberfinanzierte Versorgungseinrichtungen zu
implementieren, so Baier. Im Durchschnitt würden die Unternehmen rund 60 Prozent als
Arbeitgeberzulage leisten.

Dem neuen Jahr sieht Baier verhalten optimistisch entgegen. Die allgemeine
Wirtschaftslage drücke zwar auf die Stimmung in den vielfach exportgetriebenen
Unternehmen hierzulande. Aber umso stärker würden die Unternehmen auch die
Dringlichkeit von Instrumenten wie die pauschaldotierte U-Kasse zur Krisenbewältigung und
Stabilisierung ihres wirtschaftlichen Erfolgs erkennen.

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