Umfrage Pläne institutioneller Investoren für das laufende Jahr

Ewald Stephan, Nigel Cresswell, Christof Kessler (v.l.n.r.)

Ewald Stephan, Nigel Cresswell, Christof Kessler (v.l.n.r.) Foto: Verka, Willis Towers Watson, Gothaer

Die institutionelle Kapitalanlage ist reich an Facetten und Protagonisten, Geschichten und Herausforderungen. Um das zu verstehen, muss man sich nur einmal vor Augen führen, welche Kapitalsammelstellen und Marktteilnehmer man unter dem Adjektiv „institutionell“ mit einer Klammer zusammenfassen kann. Vereinfacht gesagt geht es ebenso um die Sparstrümpfe von Zusatzversorgungskassen und berufsständischen Versorgungswerken wie um die Kapitalanlagen sämtlicher Pensionseinrichtungen.

Aber auch die häufig in maßgeschneiderten Spezialfonds gebündelten Assets von Versicherungen, die Vermögenswerte von Stiftungen und Gelder aus dem Treasury-Management spielen hier hinein. So vielfältig die Akteure und ihre individuellen Anforderungen auch sein mögen, so konkret sind die Fragen unserer Redaktion: Gehen Sie optimistisch in das neue Jahr? Und: Was steht 2019 eigentlich auf Ihrer Agenda? 

Den Auftakt macht Herwig Kinzler, zum Zeitpunkt der Befragung Leiter Investment Consulting beim Beratungshaus Mercer. Kinzler sagt von sich, er gehe „verhalten optimistisch“ in das neue Jahr. „Die politische Lage ist nach wie vor fragil, große Zinsschritte sind – zumindest in Europa – nicht festzustellen, und Bewertungen für Immobilien und andere illiquide Anlageklassen sind teilweise stark gestiegen.“

Auf der anderen Seite beobachtet Kinzler mit seinen Kollegen nach wie vor einen hohen Investitionsbedarf bei großen institutionellen Anlegern in liquiden und illiquiden Anlageklassen. Seinen Angaben zufolge nutzten Investoren Marktschwankungen für Zukäufe. „Auch bei alternativen Anlagen sehen wir immer noch Anlagechancen“, ergänzt er. 

Immobilien und Privatmarktanlagen 

Und was steht 2019 auf der Agenda institutioneller Großanleger? Zur Beantwortung dieser Frage greift der Berater drei Themen heraus: Zunächst einmal geht es darum sicherzustellen, dass sie über ein robustes Portfolio verfügen. Denn das Modellieren und Analysieren von Krisenszenarien habe deutlich zugenommen, sagt Kinzler und fährt fort: „Je nach Ausgestaltung der Portfolios sehen wir einen Aufbau der Immobilienquote über verschiedene Risikoklassen hinweg und einen verstärkten Fokus auf Privatmarktanlagen.

Punkt 3 auf der Kinzlerschen Agenda: Die Nachhaltigkeit sei mittlerweile vom Nice-to-have zum Must-have geworden. „Dabei geht es sowohl um die grundsätzliche Positionierung als auch um die Integration von Nachhaltigkeitskriterien in den Investmentprozess“, so der Experte.