Umfrage des InVV Unabhängige Vermögensverwalter befinden sich auf Wachstumskurs

Hartwig Webersinke, Professor und Dekan der Wirtschafts- und Rechtsfakultät der Hochschule Aschaffenburg: Unter seiner Leitung befragt das Institut für Vermögensverwaltung jährlich die VV-Branche

Hartwig Webersinke, Professor und Dekan der Wirtschafts- und Rechtsfakultät der Hochschule Aschaffenburg: Unter seiner Leitung befragt das Institut für Vermögensverwaltung jährlich die VV-Branche

Unabhängige Vermögensverwalter in Deutschland besitzen Ende 2019 ein verwaltetes Vermögen von 201 Millionen Euro. Das geht aus einer Umfrage des Instituts für Vermögensverwaltung (InVV) hervor, an der 157 von etwa 400 unabhängigen Vermögensverwaltern in Deutschland teilnahmen. Ausgewertet hat das InVV letztlich 135 Fragebögen. In der Vorjahresbefragung verwaltete die Branche (154 Vermögensverwalter, 127 auswertbare Fragebögen) noch rund 163 Millionen Euro Vermögen, was einem Plus von 25 Prozent entspricht.

Und der Trend soll sich nach Aussagen der Teilnehmer fortsetzen: Die Vermögensverwalter-Branche blickt trotz Corona-Krise optimistisch in die Zukunft und glaubt, dass sie 2020 spürbar mehr neue Kunden gewinnen wird. Große Häuser mit Assets under Management (AuM) von mindestens 500 Millionen Euro stechen bei der Annahme hervor. Aber auch kleinere Vermögensverwaltungen, die weniger als 150 Millionen Euro verwalten, äußern sich zuversichtlich. Unterm Strich erwartet mehr als die Hälfte der Teilnehmer, dass die künftigen Geschäfte „sehr gut“ oder „gut“ laufen. Die anderen Häuser rechnen bis auf ganz wenige Ausnahmen mit einer soliden Entwicklung.

Für Zuwachs von Kundengeldern sorge die gute Performance vieler Vermögensverwalter im Jahr 2019, der Gewinn von Neukunden und Aufstockungen von Bestandskunden. Von einem „Anstieg“ oder „starken Anstieg“ der Assets berichten, je nach Unternehmensgröße, zwischen 80 und 90 Prozent der Häuser. Bei Vermögensverwaltern mit mehr als 500 Millionen Euro verzeichneten sogar 62 Prozent einen starken Anstieg – so viele wie in sonst keiner Gruppe. „Rund die Hälfte des durchschnittlichen Zuwachses bei den Kundengeldern beruht auf der Leistung der Vermögensverwalter", sagt Hartwig Webersinke, Leiter des InVV. „Sie erwirtschafteten im Mittel eine Rendite von 13,2 Prozent vor Kosten und Steuern.“

Kundenstruktur

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Kundenstruktur unabhängiger Vermögensverwalter
  Quelle: Institut für Vermögensverwaltung (InVV)

Dank der guten Ergebnisse wollen Vermögensverwalter weiteres Personal einstellen (mehr als 50 Prozent). Das sei besonders bei Anbietern mit einem hohen Bestand an Kundengeldern der Fall: Rund 65 Prozent der Häuser mit AuM oberhalb von 150 und 500 Millionen Euro wollen neue Fachkräfte anwerben. Bei den kleineren Vermögensverwaltungen bis 150 Millionen Euro AuM plant immerhin jedes dritte Unternehmen, neue Mitarbeiter einzustellen.

 

Über die Umfrage:
Das Institut für Vermögensverwaltung untersucht seit 2014 die Branche der unabhängigen Vermögensverwalter und führt in jährlichem Turnus eine Umfrage durch. Befragt werden unabhängige Vermögensverwalter mit einer Zulassung nach Paragraf 32 Kreditwesengesetz (KWG). Das Institut unter Leitung von Prof. Dr. Hartwig Webersinke ist an der Technischen Hochschule Aschaffenburg angesiedelt.

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