Umfrage des BVDS Stiftungen erzielen Rendite von 3,3 Prozent

Deutsche Stiftungen haben 2014 durchschnittlich 3,3 Prozent Rendite erwirtschaftet, eine leichter Steigerung gegenüber 2013. Damals lag die Rendite bei 3,1 Prozent. Dies hat der Bundesverband Deutscher Stiftungen (BVDS) mit einer Befragung der 456 registrierten Teilnehmer des Stiftungspanels herausgefunden. Teilgenommen haben 184 Stiftungen.

Unterschied gibt es je nach Größe des Stiftungsvermögens. Bei solchen mit unter einer Million Euro Kapital liegt die Rendite 2014 bei 3,0 Prozent begnügen. Stiftungen über einer Million Euro Kapital erzielten 3,5 Prozent. Die elf Umfrageteilnehmer mit über 100 Millionen Euro erwirtschafteten vergangenes Jahr sogar 6 Prozent Rendite (Median).

Grund könnte sein, dass größere Stiftungen stärker über einen höheren Immobilien- und Aktienanteil vom Erfolg dieser Anlagen profitieren. Zudem haben sie in der Regel eigene hauptamtliche Mitarbeiter für das Vermögensmanagement.

„Stiftungen sind zäh, sehr zäh. Das beweist auch der Optimismus, mit dem sie auf ihre Ausgaben in den kommenden Jahren schauen“, erläutert Michael Göring, Vorstandsvorsitzender des BVDS, die Umfrageergebnisse. „Stiftungen haben schon schwierigere Phasen als die niedriger Zinsen hinter sich. Wir nehmen die Lage aber nicht auf die leichte Schulter und versuchen Austausch, Voneinander-Lernen und Kooperationen anzukurbeln. Nur so kann der Stiftungssektor schlagkräftig bleiben.“

Auch wenn es in der aktuellen Niedrigzinsphase für Stiftungen zunehmend schwieriger wird, genügend Erträge aus ihrem Stiftungskapital zu erwirtschaften, wollen viele nicht sparen. Knapp 60 Prozent der befragten Stiftungen planen, die Ausgaben auch künftig konstant zu halten. Ein weiteres Viertel will die Ausgaben sogar steigern.

2014 konnte die Mehrheit der Befragten ihre Zweckausgaben sogar steigern (43,3 Prozent) oder auf dem Niveau der beiden Vorjahre halten (37,1 Prozent). Bei einem Fünftel der befragten Stiftungen (19,7 Prozent) sind sie gesunken.

Stiftungen in der Zwickmühle

Bei 28,5 Prozent der befragten Stiftungen sind im Jahr 2014 die ordentlichen Erträge, dazu zählen Zinsen, Dividenden und Mieteinnahmen, gestiegen. Bei 40,8 Prozent sind sie jedoch gesunken. Auch 2015 rechnen 40 Prozent der Stiftungen mit einer Abnahme. Das ist insofern problematisch, weil Stiftungen ihren Stiftungszweck aus den ordentlichen Erträgen finanzieren müssen.

Bei den außerordentlichen Erträgen, zum Beispiel realisierte Kursgewinne, ist das Verhältnis umgekehrt: 36,3 Prozent der Stiftungen hatten 2014 mehr außerordentliche Erträge als in den beiden vorangegangenen Geschäftsjahren, 21,4 Prozent weniger.

Die Befragung des Stiftungspanels fand im Frühling 2015 statt.

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