Umbau auch im Private Banking Wie sich die Berenberg Bank 2014 geändert hat

„Wir haben den Wandel von der norddeutschen Privatbank zum international tätigen Beratungshaus vollzogen“, erklärt Hans-Walter Peters, Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter der Berenberg Bank, das vergangene Geschäftsjahr in einer aktuellen Pressemitteilung.

Was ist passiert?

Das Hamburger Traditionshaus vollzieht derzeit einen Wandel von einer Privatbank mit regionalem Fokus zu einem verstärkt internationalem Bankhaus mit mehreren Geschäftssäulen (Private Banking, Asset Management, Investment Banking). Im vergangenen Jahr stellt die Bank 103 neue Mitarbeiter ein. Insgesamt hat die Berenberg Bank nun 1.250 Mitarbeiter, ein Plus von 9 Prozent. Nach Hamburg (737 Mitarbeiter) sind London (213), Zürich (84) und Frankfurt (83) die größten Standorte.

Zudem hat das Bankhaus die Zahl der Standorte auf 19 erhöht. Hinzugekommen sind 2014 die Niederlassungen in San Francisco und Chicago. Das verwaltete Vermögen ist von 30,1 auf 36,1 Milliarden Euro gewachsen. Das Plus von 20 Prozent ergibt sich aus dem Performance-Zuwachs der verwalteten Mittel, soll aber auch durch neue Kunden und Aufstockungen bestehender Mandate erfolgt sein. Genauere Zahlen dazu gibt es von der Bank nicht.

„2014 haben wir sehr stark in den Ausbau des Geschäftsmodells, in die Internationalisierung, die IT und Kontrollfunktionen investiert“, so Peters.

Der Tradition treu

Altes und neues Kerngeschäftsfeld ist und bleibt das Private Banking, heißt es in der Pressemitteilung. Hier wurden im vergangenen Jahr die Einheiten in Deutschland, der Schweiz und England zusammengeführt. Ziel sei, die Dienstleistungen künftig einheitlich und auf höherem Niveau anbieten zu können.

Zudem hat man Kompetenzzentren für verschiedene Kundengruppen eingerichtet. Dazu zählen Unternehmer, schifffahrtsnahe Vermögende, Vorstände oder gemeinnützige Institutionen. Aus den Kompetenzzentren heraus sollen die Kunden besonderes Know-how erfahren, das über die eigentliche Kapitalanlage hinausgeht. Auch habe man 2014 weiter in das nunmehr 35-köpfige Chief Investment Office, das Anlagestrategie und Vermögensverwaltung umfasst, investiert.

Wachstumsfeld Investment Banking

Weiter vorangetrieben werden die Wachstumspläne im Investment Banking. „Hier werden wir mit unserem Geschäftsansatz – erstklassiges Research über europäische Unternehmen zu vermarkten und dafür Handelsaufträge zu bekommen – nun verstärkt in den USA aktiv, da bei den großen institutionellen US-Investoren ein starkes Interesse an Investitionen in Europa besteht“, erläutert Hendrik Riehmer, persönlich haftender Gesellschafter, die künftige Strategie.

Das Geschäft mit Börsengängen und Kapitalerhöhungen wurde durch den Auf- und Ausbau der Standorte weiter internationalisiert. 2015 wird der Aktienhandel am Standort New York aufgenommen und ergänzt das Trading Desk in Hamburg. „Wir können damit einerseits den Service für unsere europäischen Kunden im US-Aktienhandel verbessern, und andererseits dürfen dann amerikanische Kunden auch US-Aktien über uns handeln.“

Asset Management goes international

Das Asset Management bietet seine aktiven Qaunt-Strategien unter der Leitung von Tindaro Siragusano neben Hamburg und London künftig auch von New York und Chicago aus an. Die Internationalisierung dieses Geschäftsbereichs spiegelt sich mittlerweile auch bei den Kunden und der Herkunft der verwalteten Vermögensgelder.

So ist der Anteil ausländischer Gelder in diesem Geschäftsbereich in den vergangenen fünf Jahren von 20 auf 50 Prozent gestiegen. Insbesondere Währungssicherungs-Strategien werden verstärkt nachgefragt. Während der Vertrieb der Asset-Management-Produkte international erfolgt, ist das Portfoliomanagement in Hamburg angesiedelt.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen